Sport: Ordentlich behauptet
Werder hat sich in der Brandenburgliga etabliert
Stand:
Die Saison in der Fußball-Brandenburgliga ist vorbei und einen soch souveränen Landesmeister hatte die Liga bislang noch nie. Mit 21 Zählern Vorsprung eroberte sich mit dem FC Strausberg erstmals eine Mannschaft aus dem Kreis Märkisch Oderland den Titel und steigt in die Oberliga auf. Das Team von Trainer Helmut Fritz überzeugte vor allem in der Rückrunde mit permanentem Angriffsfußball und knackte mit 101 Treffern sogar die magische Hundert-Tore-Marke. Frischer Wind soll nun auch in die Nord-Staffel der Oberliga gebracht werden. „Wir haben immer noch eine sehr junge Mannschaft, die auch eine Klasse höher ihren Weg machen wird“, sagt Fritz, der inzwischen einen neuen Zweijahres-Vertrag unterzeichnet hat. Dass die Strausberger keinen Durchmarsch hinlegten, lag an TuS Sachsenhausen. Vom 2. bis zum 19. Spieltag belegte der Vierte der Endabrechnung den Platz an der Sonne und gab sich erst dem starken Schlussspurt der Strausberger geschlagen.
Gut behauptet hat sich in seinem zweiten Jahr der Ligazugehörigkeit der Werderaner FC Viktoria. Mit dem noch am letzten Spieltag erreichten Sprung auf Rang fünf sollten sich die Blütenstädter endgültig in Brandenburgs höchster Spielklasse etabliert haben. Spielerisch verbessert hatte die Mannschaft von Trainer Sven Thoß mehr taktische Variationsmöglichkeiten. Mit viel Kampfgeist und Entschlossenheit wurde manch stärkerem Gegner der Schneid abgekauft. „Die Mannschaft lebte von einer hohen Mentalität und bog mehrmals eine schon verloren geglaubte Partie noch um“, lobte Thoß. „Knipser“ Patrick Schmidt tat mit mehreren spielentscheidenden Treffern ein Übriges.
Als Zehnter der Abschlusstabelle blieb der SV Babelsberg 03 II am Ende deutlich unter Wert platziert. Nach der Hinrunde mit 27 Punkten noch Dritter mit Tuchfühlung zur Spitze, reichte es in der separat geführten Rückrundentabelle nur noch zum drittletzten Platz. Trainer Thomas Leek war unter den Bedingungen einer zunehmenden Unruhe im Verein mit dem Verlauf der Saison und der Leistung seiner Schützlinge dennoch zufrieden. „Wir haben eine Vielzahl richtig guter Spiele gemacht.“
Dramatik pur gab es am letzten Spieltag im Abstiegskampf. Aus dem Kreis FC 98 Hennigsdorf, Eisenhüttenstädter FC Stahl, BSV Guben Nord und Stahl Brandenburg musste ein dritter Absteiger ermittelt werden, der die bereits feststehenden FC Schwedt 02 und Ludwigsfelder FC in die Landesliga begleitet. Zünglein an der Waage war wie vor einem Jahr gegen Grün-Weiß Lübben der Werderaner FC Viktoria. Bis zur 82. Minute hielt Eisenhüttenstadt in Werder eine 2:1-Führung. Dann drehten die Hausherren die Partie zum 3:2 und schickten den ehemaligen EC-Teilnehmer in die Siebtklassigkeit. Trainer Harry Rath, der den unglücklichen Abstieg im letzten Spiel in letzter Minute in Werder noch minutenlang beweint hatte, erklärte inzwischen: „Jetzt erst recht, ich mache weiter.“ Mittlerweile hält die Legende seinem Verein 29 Jahre als Spieler und Trainer die Treue.
Mit 48 Akteuren setzte Babelsberg II mehr als vier komplette Teams ein. Sachsenhausen (20) kam mit den wenigsten aus. Die 306 Partien lockten 38.356 Zuschauer in die Stadien. Die Auftaktpartie zwischen Aufsteiger Hennigsdorf und Sachsenhausen fand vor der Rekordkulisse von 621 Zuschauern statt. Die Schiedsrichter zückten 29 (Vorjahr 27) Rote, 33 (42) Gelb/Rote und 1.091 (923) Gelbe Karten. Fairplay-Sieger wurde Germania Schöneiche, Fairplay-Letzter Stahl Brandenburg. Dieter Wolff
Dieter Wolff
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