Landeshauptstadt: Orion wird Orion
Auf dem Gelände der einstigen Großgaststätte Am Stern entsteht ein Einzelhandelszentrum
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Auf dem Gelände der einstigen Großgaststätte Am Stern entsteht ein Einzelhandelszentrum Am Stern. Die Abrissparty war weitaus länger und bunter als damals vor 23 Jahren die Einweihungsfeier. Gestern gegen Mittag rissen Oberbürgermeister Jann Jakobs und Baggerfahrer Niels Katzer aus Sachsen mit schwerem Gerät das Vordach am einstigen Küchentrakt zu Boden und gaben damit den Startschuss für ein bedeutsames Bauprojekt am Keplerplatz: Das seit Anfang der neunziger Jahre leer stehende Gebäude der einstigen HO-Großgaststätte „Orion“, in dem auch ein Wohngebiets-„cultur-Centrum“ und eine Großküche für die Schülerspeisung waren, wird in den nächsten Wochen abgetragen. Dafür entsteht dort ein Einzelhandelszentrum, das im März 2005 eröffnet werden und ebenfalls den Namen Orion tragen soll. Die Rewe-Handelskette als „Ankermieter“ richtet hier einen Vollsortiment-Frischemarkt mit einer 2500 Quadratmeter großen Ladenfläche ein, dazu gibt es Platz für etwa acht kleinere Geschäfte der Handels- und Dienstleistungssparte. Dazu entstehen 72 Pkw-Stellplätze. „Aufbruch am Keplerplatz – Abschied vom alten Orion“, so war die gestrige Party überschrieben, die als ein Wohnbezirksfest mit Musik und mancherlei Kurzweil arrangiert war. Die Gästeschar war beachtlich: Neben vielen Stadtverordneten nutzten auch zahlreiche Anwohner die Gelegenheit zu einem letzten Gang durch die teilweise schon arg demolierten Innenräume, die für manchen Hiesigen mit Erinnerungen an schöne Erlebnisse verbunden sind. Das HO-Lokal war Stätte für große und kleine Feste, und bei Disko-Veranstaltungen bildeten sich vor dem Einlass lange Warteschlangen. Vorherrschend war aber die Freude, dass der lange Leerstand nun endlich überwunden wird und etwas Neues entsteht. „Was Karstadt für die Innenstadt ist, das wird dieses Einzelhandelszentrum für die Wohngebiete Am Stern und Drewitz sein“, versprach Oberbürgermeister Jakobs, als er im einstigen Tanzsaal noch einmal das Wort ergriff. In den vergangenen Jahren hatten sich verschiedentlich Interessenten für das Bauwerk gefunden, aber neben Unklarheiten über Eigentumsverhältnisse gab es Unstimmigkeiten über die Nutzungskonzepte. Vor einem Jahr hat dann die TLG Immobilien das Heft in die Hand genommen. Sie wird am Keplerplatz rund 3,8 Millionen Euro investieren. „Das Vorhaben gehört zu unserer neuen Expansionsstrategie für die Stadt Potsdam und für das Land Brandenburg“, betonte Niederlassungsleiter Hans Jürgen Biet, der eine rege Nachfrage von interessierten Mietern konstatierte und viele Worte des Dankes fand nicht zuletzt für die Bürgerinitiative (BI) Am Stern, die mit Nachdruck auf eine Neunutzung des Geländes gedrängt hatte. BI-Sprecherin Helga Hefti gab diesen Dank mit bewegten Worten an alle Beteiligten zurück: „Es ist für uns eine Sternstunde. Unser Stadtteilzentrum soll lebendiger werden", wünschte sie sich und verwies darauf, dass sich das gesellschaftliche Leben in dem Plattenbau-Viertel gut entwickelt, dass die Bewohner zueinander finden. Für sie hatte Rewe-Sprecher Theodor Floreth bei der gestrigen Abriss-Fete eine weitere Botschaft parat: Wenn das neue Handelszentrum fertig ist, soll die jetzige Minimal-Kaufhalle am Keplerplatz durch einen Neubau ersetzt werden. Jo
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