Sport: Ortswechsel akzeptiert
6. Frauenlauf des Potsdamer Laufclubs gestern bei fast idealen äußeren Bedingungen im Volkspark
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Angelika Ehebrecht befand sich augenscheinlich in sehr gutem Zustand. Gerade hatte die Siegerin über die zehn Kilometer am späten Sonntagvormittag im Potsdamer Volkspark den Zielbereich des 6. Potsdamer Frauenlaufes erreicht, als sie auch schon ihre unterwegs gesammelten Eindrücke wiedergab. Windig sei es auf der Strecke gewesen, erzählte die dominierende Starterin auf der Langdistanz, die eigentlich 320 Meter zu lang war, weil der von den Starterinnen wahlweise entweder zwei oder vier Mal zu durcheilende Rundkurs exakt 2,58 Kilometer maß.
Ansonsten, da wusste sich Angelika Ehebrecht mit dem Gros der Teilnehmerinnen einig, hat sich der durch die baulichen Maßnahmen nahe der Langen Brücke bedingte Umzug auf das Gelände der Bundesgartenschau von 2001 bewährt. Die im Wesentlichen nördlich der Biosphäre verlaufende Strecke war flach, schnell und für den interessierten Beobachter gut einsehbar. Und die Luftqualität, im Ausdauersport ist dies ja ein nicht zu unterschätzender Faktor, ist eben im Volkspark sowieso bei jedem Wetter besser als am Hotel Mercure, wo die vom Potsdamer Laufclub (PLC) organisierte Veranstaltung bisher stattfand. Unter dem Strich verfestigte sich gestern der Eindruck, dass der im Vorjahr nicht ausgetragene PLC-Frauenlauf seine Zukunft im Norden Potsdams haben wird.
Für die Pointe des sonntäglichen Lauftreffs sorgte ohne Zweifel der Sieg von Louisa Stawczynski. Die erst elfjährige Berlinerin, die von sich erzählte, eigentlich nicht Läuferin, sondern Wasserspringerin zu sein, überraschte mit Patricia Neubauer eine Größe der städtischen Laufszene. „Ich habe nach hinten raus ihr Tempo einfach nicht mitgehen können“, befand die 24-jährige Sportstudentin hinterher. Louisa Stawczynski stand da einige Meter abseits und schien das Geschehene erst einmal realisieren zu müssen. Später erzählte sie, nun nicht etwa auf Dauer die Sportart wechseln zu wollen. Gut gelaunt machte auch sie sich schließlich mit einer Rose und ihrer persönlichen Urkunde auf den Heimweg.
Das gegenüber den Anfangsjahren doch erheblich kleinere Teilnehmerfeld - 62 Läuferinnen absolvierten die kürzere, 22 die längere Distanz - deutet darauf hin, dass die Vorjahrespause dem Potsdamer Frauenlauf nicht unbedingt zuträglich war. Er muss sich nun erst einmal wieder in gewisser Hinsicht einen Namen machen. Der Umzug ins Bornstedter Feld sollte in diesem Zusammenhang nicht von Nachteil sein. Dem breitensportlichen Grundgedanken, nach dem nicht die gelaufene Zeit, sondern der Spaß an der Bewegung wichtig ist, wurde der 6. Frauenlauf in jedem Fall gerecht.
Ergebnisse: 5 Kilometer: 1. Louisa Stawczynski (Berliner SC), 20:50 min, 2. Patricia Neubauer (Potsdamer Laufclub) 21:29, 3. Regina Sendjuk (ohne Verein) 22:05. 10 Kilometer: 1. Angelika Ehebrecht 42:51, 2. Andrea Böhme (beide Potsdamer Laufclub) 45:34, 3. Ute Wollenberg (Lok Potsdam) 46:39.
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