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Landeshauptstadt: Osterhase mit dickem Fell

Spielangebote, Preisnachlässe, aber auch Hagelschauer als Osterüberraschung

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„Eijeijei“ sagte manch Potsdamer, als er am Samstagnachmittag aus dem Fenster sah und draußen Hagelschauer und Riesenschneeflocken erblickte. „Eijeijei“ sagten aber auch die wetterfesten Veranstalter des Events in der Schiffbauergasse und hatten trotz Wind und schlechtem Wetter über 200 Gutscheine rund ums Fluxus+ und die Fabrik versteckt. Der Osterhase alias Sportlehrer Oliver Link steckte in einem dicken Hasenfell und fand es trotz des verhangenen Himmels „lustig und entspannend, die Kinder zu bespaßen“.

Die ließen sich die Laune auch nicht verderben, flüchteten in die Studios, um sich beim Tanzen einzureihen oder eine Theatervorstellung anzusehen. In den Ostereiern waren dafür Freikarten oder Rabatte versteckt. Anja Engel als Koordinatorin des Eijeijei-Festes zeigte sich mit dem Besuch zufrieden. „Ich glaube, wir haben genau so viele Gäste wie im vorigen Jahr beim ersten Eiersuchfest“, meinte sie und fügte hinzu: „2011 hatten wir aber 25 Grad und Sonnenschein.“ Henning Krüger, der das Fest im Auftrag der Stadt mitorganisiert, spricht von weit über 400 Gästen. Der Osterhase spielt dabei jedoch in einer anderen Liga als „Die Stadt für eine Nacht“, die Krüger ebenfalls ausgestaltet und die letztes Jahr 22 000 Besucher hatte. Für die 24-Stunden-Stadt werde allerdings auch viel mehr Aufwand getrieben, sagt Krüger.

Von einem Jahr zum anderen hat sich aber herumgesprochen, dass ein Besuch beim Osterhasen ebenfalls lohnt. Die Angebote waren so koordiniert, dass man den Aufenthalt drinnen und draußen wechseln konnte. Sobald ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke brach, wurde auf der Springburg gehopst oder am Großfeld Curling gespielt. Drinnen konnten bei Babette Weißbach ein Meter große Pappmaché-Eier im Teamwork bemalt werden. Gleich nebenan kochte eine Sechs-Leute-Crew aus verschiedenen Herkunftsländern afrikanisch. Küchenchefin Jacqueline Maffo konnte fünf Gerichte auf die Speisekarte setzen – von Lamm in Bohnensoße bis Couscous in Erdnusssoße. Für die Ostereiermalerei hatte das Museum Fluxus+ einen Raum eingerichtet. Ronny Rübener entdeckte die Aktion im Internet und Tochter Julia durfte kreativ drauflosmalen. Sie wählte zielsicher Orange als Grundfarbe und das Ei bekam noch blaue Kringel. Museumsmitarbeiterin Anke Beditsch hatte für die Malaktion Plasteeier, Fingerfarbe, Pinsel und Holzstäbchen in Massen eingekauft. Da konnte nichts schiefgehen.

Zufrieden mit dem Zulauf war auch die Floßstation „Huckleberrys“ unterhalb des Theaters am Tiefen See. Sie begann ihren Verleih 2007 mit sieben Flößen, inzwischen können 16 Floßboote verliehen werden. Damit sei man an der Kapazitätsgrenze, sagt Huckleberrys-Chef Ole Bemmann. Seit 2010 besitzt er die Baugenehmigung von der Stadt für einen neuen Bootssteg, denn das Besteigen der Flöße ist eine ziemlich kipplige Angelegenheit. Doch noch immer wartet er auf ein Zuwegungsrecht. Auch von der Stadt. Ihr gehört das Gelände. Mit einer Wartezeit und einer Verständigung der Ämter untereinander von über zwei Jahren hat er nicht gerechnet. Knapp 40-mal liefen die Flöße zu einer Fahrt aus, ein Rekord bei der kühlen, steifen Brise, sagt Bemmann. Dass dann auch noch eine schwarzbunte Kuh auftauchte und Karten für die kostenlose Ausleihe eines Videos verschenkte, war ein Extra-Gag einer benachbarten Videothek. Ostern ist eben alles möglich. dif

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