Sport: Otto-Sieg in Elstal
Robert Harting gewannt auch in Warschau, Christian Reif ist entsetzt über WADA-Studie
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Berlin/Warschau/Elstal - Robert Harting und David Storl gewannen auch die ersten WM-Revanchen, am Brandenburger Tor verhinderte der Wind an Samstag die erhoffte Flugshow von Weltmeister Raphael Holzdeppe. Erstmals ist die deutsche Mannschaft bei der mit 55 000 Euro dotierten dritten Auflage der Team-Challenge „Berlin fliegt“ am Sieg vorbeigesprungen. Vor beeindruckender Kulisse musste sich das vom Stabhochsprung-Champion angeführte deutsche Trio mit 26 Punkten den Franzosen beugen, die auf 31 Zähler kamen.
Bei einem Meeting in Warschau wurde Diskus-Champion Robert Harting seiner Favoritenrolle mit 68,60 Metern gerecht und verwies seinen polnischen Erzrivalen Piotr Malachowski (67,07) erneut auf den Ehrenrang. Gleiches gelang Kugelstoß- Champion David Storl beim Werfertag im thüringischen Bad Köstritz. Der Chemnitzer konterte im letzten Versuch die 20,91 Meter des Argentiniers German Lauro und stieß mit 21,02 Metern Meeting-Rekord.
Strahlender Sonnenschein herrschte in der Hauptstadt, doch Weltmeister Holzdeppe beklagte wie alle anderen Stabhochspringer Probleme mit böigen Winden. So kamen nur vier der insgesamt 16 Sprünge in die Wertung. Holzdeppe übersprang mit 5,53 Metern die größte Höhe, konnte aber nur vier Zähler für das deutsche Punkte-Konto beisteuern. „Es ist für uns Stabhochspringer nicht gut, wenn du bei Gegenwind losläufst und der Wind dann während des Anlaufes plötzlich von der Seite weht“, haderte der 23-Jährige. Im Olympischen Dorf von 1936 traf es ihn am Sonntag in Elstal noch bitterer: Er scheiterte an der Einstiegshöhe von 5,50 Metern. Den Sieg am Stadtrand von Berlin sicherte sich der Olympia-Zweite Björn Otto mit 5,80 Meter. Der deutsche Rekordhalter aus Köln sicherte sich damit vor 6000 Zuschauern nach drei DKB-Meetings auch den Jackpot von 30 000 Euro. Eine spannende WM-Revanche lieferte sich dort Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll mit der WM-Dritten Maria Abakumowa. Die Russin legte im ersten Versuch glänzende 69,75 Meter vor, die von der Offenburgerin nicht mehr übertroffen werden konnte. Mit 65,82 Metern kam sie auf den zweiten Platz. Auch für Obergföll hatte sich der Goldwurf von Moskau finanziell ausgezahlt.
Zufrieden war in Berlin der WM- Sechste Christian Reif, der im Weitsprung bei vier Versuchen 14 von 16 möglichen Punkten in die Teamwertung einbrachte und mit 7,83 Metern den weitesten Sprung landete. Fassungslos zeigte sich der 28-jährige Rehlinger allerdings über die von der „New York Times“ auszugsweise veröffentlichten WADA-Studie, wonach rund 29 Prozent der bei der WM 2011 in Daegu/Südkorea gestarteten Athleten zugegeben haben sollen, gedopt zu haben. „Das wäre der Wahnsinn, ich kann es kaum glauben. Ich war 2011 dabei und fühle mich nun verarscht. Wenn da Athleten vor mir waren, die gedopt waren, wäre das umso ärgerlicher“, beklagte er. dpa
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