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NEULICH IN DER MENSA Für alle Freunde der Küchen des Potsdamer Studentenwerkes: Aktuelles, Befindlichkeiten, Anekdoten, Tagebuchaufzeichnungen und Visionen aus der Mensa. Es gab einmal die Idee der Redaktion, etwas zum Thema Studium und Sexualität zu bringen. Die Absagen der Mitarbeiter waren so vielfältig wie eindeutig. Dieses Eisen sei zu heiß, zu heikel, zu missverständlich und zu persönlich. Lange, lange ist es her, dass sich langhaarige Studenten hüllenlos in Kommunen fotografieren ließen, als Flowerpower-Bands über freie Liebe jubelten, und es hieß, die Unis seien ein einziges, großes Paarungs-Terrain. Heute hängen Plakate mit gut gemeinten Ratschlägen – „mach“s mit“ – auf dem Campus und erinnern daran, dass alles anders geworden ist. Nur der Potsdamer Mensabegleiter bleibt am Ball. In dem Flyer des hiesigen Studentenwerks gibt es derzeit eine Serie über Verhütungsmittel. Keine Safer-Sex-Tipps sondern vielmehr ein Dienst in Sachen Familienplanung. In Folge Nr. 9 war das Hormonpflaster dran: „verhütet zuverlässig, auch unter extremen Bedingungen (Whirlpool, Sauna)“. Hier geht es also in erster Linie um den Spaß an der Liebe; ohne Angst vor ungewolltem Nachwuchs. Doch was steckt wirklich dahinter? Will man auf diesem Wege die überbevölkerte Potsdamer Uni in Zukunft etwas entlasten. Oder geht es um unverkrampfte Schäferstündchen nach dem Mensabesuch? Wie auch immer. Durchdenkt man die demographischen Prognosen, die Entvölkerung und Überalterung ganzer Landstriche, so sollte man Empfängnisverhütung Erwachsenen wohl besser nicht noch schmackhaft machen. Wir sind gespannt auf die nächste Serie. Vielleicht dann doch so etwas wie „Campus der Sünde“. W. Kotti

W. Kotti