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Landeshauptstadt: Paffhausen genehmigt Tram-Kauf Stadtwerke-Chef: ViP trägt die Verantwortung

Die Entscheidung des Aufsichtsrates des Potsdamer Verkehrsbetriebes ViP zugunsten des Kaufs neuer Straßenbahnen des Herstellers Stadler hat eine Hürde genommen: Als Gesellschafter des ViP habe er die Entscheidung am Montag mit seiner Unterschrift bestätigt, erklärte gestern Peter Paffhausen, Geschäftsführer der Stadtwerke Potsdam. Der Verkehrsbetrieb ist eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke.

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Die Entscheidung des Aufsichtsrates des Potsdamer Verkehrsbetriebes ViP zugunsten des Kaufs neuer Straßenbahnen des Herstellers Stadler hat eine Hürde genommen: Als Gesellschafter des ViP habe er die Entscheidung am Montag mit seiner Unterschrift bestätigt, erklärte gestern Peter Paffhausen, Geschäftsführer der Stadtwerke Potsdam. Der Verkehrsbetrieb ist eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke. Paffhausen zufolge fehle nun noch die Unterschrift des Oberbürgermeisters. Der ViP wird bis Ende 2010 zehn neue Straßenbahnen erhalten und besitzt eine Option für den Kauf von acht weiteren.

Zu der Frage, ob Potsdam mit der Variobahn von Stadler womöglich eine unerprobte Tram kauft, wie Insider befürchten (PNN berichteten), sagte Paffhausen: „Die Hauptverantwortung liegt bei der Geschäftsführung des Verkehrsbetriebes“. Diese habe die Ausschreibung gemacht, die Angebote ausgewertet und den Vergabe-Vorschlag eingebracht. Für die Anschaffung und das Funktionieren der Bahnen trage ViP-Geschäftsführer Martin Weis die Verantwortung – „wie damals Herr Dukiewicz beim Combino“. Der frühere ViP-Geschäftsführer Georg Dukiewicz hatte sein Amt im Zuge des letzten Tramkaufes verloren. Er habe Informationen über den kritischen Zustand der Combino-Bahnen zurückgehalten, hieß es. 2004 hatte Siemens alle Combino-Bahnen kurze Zeit außer Betrieb nehmen müssen.

Nach der Combino-Vorgeschichte war der ViP beauftragt, nun erprobte und bewährte Bahnen zu kaufen. Tram-Experten hatten in Zweifel gezogen, dass dies bei der Variobahn von Stadler der Fall ist. Im Ausschreibungs-Lastenheft war zunächst vorgeschrieben, dass die Bieter 20 Bahnen „bereits in Eigenfertigung hergestellt“ haben müssen. PNN-Informationen zufolge hat Stadler, der die Lizenz für die Variobahn von Bombardier übernahm, erst wenige selbst hergestellte Bahnen ausgeliefert. Ronny Wandtke, Leiter Engineering bei Stadler, sagte dagegen, Stadler habe bereits über 20 Bahnen im Regelbetrieb. In der Tat fahren zahlreiche Variobahnen, die aber noch von Bombardier hergestellt wurden. Den PNN liegt nun ein Dokument vor, wonach der ViP seine Anforderung später korrigierte: Im März 2008 teilte der ViP den Herstellern mit, wonach „,in Eigenfertigung“ nicht so zu verstehen“ sei, „dass der Bieter die 20 Fahrzeuge des angebotenen Typs in seinem eigenen Unternehmen hergestellt haben muss“. Guido Berg

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