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Landeshauptstadt: Paga „frisiert“ Zeugnisse

Hunderte freie Stellen bei 1. Jobbörse im Angebot

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Hunderte freie Stellen bei 1. Jobbörse im Angebot Die Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (Paga) „frisiert“ Zeugnisse von Arbeitslosen unter 25 Jahren. Inzwischen gebe es eine Mitarbeiterin, die Beurteilungen richtig lesen könne, sagte Paga-Geschäftsführer Frank Thomann gestern. Sollten darin Sätze wie „Er erfüllte die Arbeit zu unserer Zufriedenheit.“ stehen, werde sich mit dem Unternehmen in Verbindung gesetzt und die Leistung des Jugendlichen abgefragt. Dabei sei festgestellt worden, dass viele der Kleinunternehmer derartige Sätze, die laut Thomann „zur Bewerbung bei einem großen Unternehmen unbrauchbar sind“, in guter Absicht geschrieben hätten. Weil sie die Personalabteilungssprache nicht kannten. Danach wurde mit Rücksprache eine neue Beurteilung geschrieben. Das könnte künftig häufiger vorkommen: Denn seit gestern arbeitet in der Heinrich-Mann-Allee 103 das neue Front-Office mit fünf Mitarbeiterinnen, die neue Arbeitslosengeld-II-Anträge sofort bearbeiten und jugendliche Antragsteller dabei vorziehen. In sechs bis acht Wochen müssen zudem alle jugendlichen Arbeitssuchenden für zwei Wochen in eine Maßnahme, bei der die eigene Vermarktung bei Bewerbungsschreiben, Lebensläufen und äußerem Erscheinungsbild gestärkt werden soll. Die Maßnahme soll laut Thomann von Freien Trägern durchgeführt werden, die derzeit ausgewählt werden. Erst danach würden Ein-Euro-Jobs und Qualifizierungsmaßnahmen angewandt. Dadurch sollen ein Drittel der Jugendlichen in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Der Paga-Geschäftsführer machte zudem auf die Versäumnisse durch das Elternhaus und die Bildung aufmerksam. Es gebe zu viele nicht genügend qualifizierte Bewerber. Zwar könne die Paga versuchen, diese Defizite auszugleichen, doch müsse sich der Arbeitssuchende aus eigenem Antrieb heraus um einen Ausbildungsplatz oder Job bemühen. Gelegenheit dazu werden die Jugendlichen am 26. August bei der 1. gemeinsamen Jugendkonferenz mit Jobbörse von Paga und Maia, der Mittelmärkische Arbeitsgemeinschaft zur Integration in Arbeit, haben. Dann werden im Gebäude der Industrie- und Handelskammer (Breite Straße) zirka 140 reguläre Jobs aus dem ersten Arbeitsmarkt sowie eine kleine dreistellige Zahl von Ausbildungsplätzen angeboten. „Das widerlegt all diejenigen, die sagen, es gibt nichts an Arbeitsplätzen“, so Thomann. Er erwartet „mehrere hundert Jugendliche“ bei der Jobbörse – angeschrieben wurden in Potsdam und Potsdam-Mittelmark knapp 3000. Pflicht ist die Teilnahme an der Veranstaltung für die Alg-II-Empfänger nicht. Sollten sie sich nicht vorstellen, drohe auch keine Mittelkürzung. Dennoch setzt Thomann auf den Willen der Arbeitssuchenden. Bislang 15 Unternehmen, darunter auch aus Belzig und Ludwigsfelde, haben sich zur Jobbörse angemeldet. Weitere Firmen mit Arbeitsplätzen sind bei Thomann und der Paga willkommen. jab

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