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Landeshauptstadt: Palmwedel statt Aktenordner

Im Orangerieschloss stehen die Kübelpflanzen nun auch wieder in der Osthalle

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Im Orangerieschloss stehen die Kübelpflanzen nun auch wieder in der Osthalle Von Erhart Hohenstein Sanssouci - Die etwa 680 Kübelpflanzen, die im Sommer die Potsdamer Weltkulturerbeparks zieren, haben ein weitaus größeres Winterquartier bekommen. Erstmals kann Orangeriechef Hartmut Hiller für das Unterstellen der Palmen, von Lorbeer, Zitrus und anderen frostempfindlichen Gewächsen neben der West- wieder die Osthalle des Orangerieschlosses in Sanssouci nutzen. Sie ist ebenso wie ihr Pendant 103 Meter lang und 16 Meter breit. In der Halle befanden sich jahrzehntelang Aktenbestände des Landeshauptarchivs, die nunmehr ausgelagert wurden. Die bisher dicht an dicht stehenden, bis zu sieben Meter hohen Pflanzen, deren ältestes Exemplar eine 140-jährige Phönixpalme ist, wurden auf beide Hallen aufgeteilt. Obwohl 80 bisher am Neuen Palais und im Kalthaus der Gärtnerei untergebrachte Gewächse hinzukamen, haben die Kübelpflanzen jetzt weitaus mehr Raum, Licht und Luft. Auch die Pflege und die Schädlingsbekämpfung werden erleichtert. Wie Hartmut Hiller den PNN berichtete, sind die Stuckdecken in der Osthalle, für die noch Sanierungsarbeiten notwendig werden, gesichert worden. Lüftung und Wasserversorgung sind gewährleistet. Neu eingestellt wird noch die Heizung, denn im Gegensatz zu Aktenordnern müssen Orangeriepflanzen kühl stehen. Fünf bis sechs Grad Raumtemperatur reichen für sie aus. Hiller, der Sanssouci bereits seit mehr als 40 Jahren die Treue hält, will dem Publikum die wiedergewonnene Pflanzenhalle in einer Spezialführung zugänglich machen. Dazu hat er sich den Neujahrstag 2005 ausgesucht, Beginn ist um 11 Uhr. Mit der Rückführung der Osthalle auf ihre ursprüngliche Zweckbestimmung eröffnen sich Möglichkeiten, den Bestand an Orangeriepflanzen zu vergrößern und damit weitere Parkpartien auszustatten. Er lag zu Zeiten Friedrich Wilhelms IV. bei 1000 Exemplaren. Für ihre Unterbringung hatte der König 1851 bis 1860 nach eigenen Iden und Entwürfen von Ludwig Persius das Orangerieschloss auf den Höhen nördlich Sanssoucis errichten lassen. Baumeister waren Stüler und Hesse.

Erhart Hohenstein

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