Landeshauptstadt: Pannen bei der Schul-Planung
Magdowski räumt Fehler in der Vergangenheit ein und bestreitet, einen Flyer unterschrieben zu haben
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Babelsberg - Der Start eines neuen städtischen Gymnasiums in Babelsberg verläuft holprig: Ein Info-Flyer der Stadt mit der Unterschrift der Bildungsbeigeordneten Iris Jana Magdowski (CDU), den sie nicht unterschrieben haben will, ein verärgertes Kollegium an der Schule und unzufriedene Eltern sind die Bilanz der ersten Tage Werbung für die neue Schule am Standort der heutigen Goethe-Gesamtschule. Magdowski erklärte dabei am Mittwochabend den Stadtverordneten, dass die städtische Schulverwaltung in der Vergangenheit Fehler gemacht habe.
Nach der Schließung des Espengrund- Gymnasiums war Babelsberg als Hochschul-, Medien- und Filmstandort ohne städtisches Gymnasium. „Heute würden wir das anders machen“, sagte die seit diesem Jahr zuständige Beigeordnete. Ein Rückgang der Schülerzahlen auf Zeit dürfte nicht mehr zu einer Schulschließung führen. Nun soll ein neues Gymnasium am Standort der Goethe-Gesamtschule eröffnet werden. Die Gesamtschule werde geschlossen, die jetzigen Schüler sollen ihre Ausbildung an der Schule beenden können.
Eine mangelnde Zusammenarbeit zwischen der Gesamtschule und dem Schulamt bei der Errichtung des Gymnasiums hat Ingo Truppel kritisiert. Der Elternsprecher sagte in seiner Rede vor den Stadtverordneten, es gebe eine „von oben diktierte Ausgrenzung“. Auch Lehrer der Gesamtschule hatten gegenüber den PNN bestätigt, sie würden in die Neugründung der Schule nicht einbezogen. Die Stimmung sei schlecht, sagte eine Lehrerin. Magdowski bestätigte, dass es einen kompletten Neuaufbau der Schule geben soll. „Gute Lehrer“ würden am neuen Gymnasium gebraucht, so Magdowski. Die Personalhoheit habe aber das Schulamt.
Die Schule soll als Ganztagsschule geführt werden und auch einen bilingualen Unterricht anbieten. Dazu sind zwei Werbe-Flyer der Stadtverwaltung in Umlauf gebracht worden – der erste wird wegen seines irreführenden Inhaltes stark kritisiert. Magdowski sagte: „Ich habe nur den anderen unterschrieben“. Doch beide Flyer tragen ihre Signatur. Sie wolle sich nun intern bemühen, den Sachverhalt aufzuklären. „Mich interessiert auch, warum ich einmal unterschrieben habe und zwei Texte existieren.“ Die Linke-Stadtverordnete und ehemalige Lehrerin Hella Drohla hatte sich über den Inhalt der Flyer beschwert. Sie sieht den Neuanfang der Schule ohnehin als problematisch an, da ihrer Ansicht nach die jetzigen Gesamtschüler ihre Ausbildung an der Schule nicht beenden können. J. Brunzlow
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