ATLAS: Papiertiger
Wow, ein PR-Manager für den Griebnitzsee! Nach Jahren eines bislang ebenso fruchtlosen wie kostenintensiven Streits um den drei Kilometer langen Babelsberger Uferweg zaubert die Rathausspitze ein neues Kaninchen aus dem Hut.
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Wow, ein PR-Manager für den Griebnitzsee! Nach Jahren eines bislang ebenso fruchtlosen wie kostenintensiven Streits um den drei Kilometer langen Babelsberger Uferweg zaubert die Rathausspitze ein neues Kaninchen aus dem Hut. Im Stadthaus ist man auf die glorreiche Idee gekommen, die Stadt müsse in der Griebnitzsee-Frage ihr Image aufpolieren. Was für eine Erkenntnis! Doch die Ironie mal beiseite geschoben: Immerhin überrascht die Ehrlichkeit, mit der wenigstens intern die Versäumnisse und Fehltritte der Vergangenheit aufgelistet werden. Die verwaltungsinterne Studie gelangt ganz richtig zu der Schlussfolgerung, dass der Ruf der Stadt durch das oft kopflos wirkende Agieren im Uferstreit ordentlich gelitten hat. Hört man sich in Potsdam um, ist es eigentlich sogar noch schlimmer. Bei vielen Bürgern hat sich längst Resignation breitgemacht. Daran, dass man in absehbarer Zeit die prächtigen Villen von der Wasserseite aus bewundern kann, ohne dafür ein Boot zu besteigen, glaubt kaum noch jemand ernsthaft. So kommt denn die Idee für einen PR-Berater als Papiertiger daher, dessen Sinn mehr als fragwürdig erscheint. Denn ein externer Berater kostet Geld – so wie der Streit selbst. Und der wird weiterhin vor Gericht ausgetragen.
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