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Landeshauptstadt: Pappeln auf der Tram-Brücke Fragen zur Mitte aus der Engel-Perspektive

Innenstadt – Auf dem Stück Erde zwischen den beiden Teilen der neuen Trambrücke unterhalb des Hauptbahnhofs sollen einmal Pappeln wachsen. Das erläuterte Katharina Jantzen, Koordinatorin für die Potsdamer Mitte, am Mittwochabend auf dem Aussichtsbalkon der Nikolaikirche.

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Innenstadt – Auf dem Stück Erde zwischen den beiden Teilen der neuen Trambrücke unterhalb des Hauptbahnhofs sollen einmal Pappeln wachsen. Das erläuterte Katharina Jantzen, Koordinatorin für die Potsdamer Mitte, am Mittwochabend auf dem Aussichtsbalkon der Nikolaikirche. Die Bäume würden das Bild der nun allzu breit geratenen Langen Brücke abmildern. Zusammen mit Mitgliedern des Salon e.V. von Maximilian Dreier und Eric van Geisten war Jantzen per Bauaufzug zum Tambour und dann über die schmalst mögliche Wendeltreppe auf den Rundweg der Aussicht gelangt. Mitglieder des Vereins wollten den Baufortschritt in der Stadtmitte aus der Sicht der Nikolaikirchen-Engel erörtern und hatten dazu Fachleute eingeladen.

Architekt Bernd Redlich erklärte die Restaurierung des monumentalen Schinkel-Bauwerkes. „So ein Objekt kriegt man nicht alle Tage“, äußerte er. Sein Büro hat die Bauleitung der Niklolaikirche, die nach allen Regeln der Denkmalpflege und moderner Bausubstanz-Erhaltung für sechs Millionen Euro restauriert wird. Ende des Jahres dürfte das gigantische Vorhaben beendet sein. Derzeit werken die Maurer an den mächtigen Stufen des Tambours: Stahlbeton statt Sandstein – abgestimmt mit der Denkmalpflege.

Architekt Eric van Geisten berichtete zum künftigen Landtagsschloss, dessen Baufeld von oben aussieht wie ein umgewühlter Acker, dass nach den Plänen der zwei noch im Rennen befindlichen Konsortien zwei Drittel des Innenhofes überbaut werden sollen. Als „mittelschwere Katastrophe“ bezeichnete Redlich diese Pläne. Sie ließen sich nicht mit dem Knobelsdorff-Original in Übereinstimmung bringen. Allerdings: Niemand kenne die Details. Und auch Redlich sieht eine Möglichkeit: „Wenn schon mehr Baumasse als beim Knobelsdorff-Schloss, dann konsequent modern bauen.“

Während beim Landtagsschloss wenigstens Investor und Nutzer klar sind, fehlen beide an der Alten Fahrt mit dem Standort des früheren Palastes Barberini. Zwar gebe es einen Aufstellungsbeschluss, sagte Jantzen, aber „noch suchen wir ein geeignetes Verfahren, um den Standort zu entwickeln.“ Das Büro Conradi, Braum und Bockhorst ist mit der Ausarbeitung des Bebauungsplanes beauftragt und scheint vor einer schwer lösbaren Aufgabe zu stehen. Matthias Bockhorst fotografierte eifrig „sein“ Plangebiet, das er zum ersten Mal aus dieser Perspektive sah. Vorgaben zur Bebauung gebe es nicht, sagt Jantzen. Ein Investor für das Ganze, das wäre nicht gut für die Alte Fahrt, war zu hören. Das würde einer kleinteiligen Bebauung entgegenstehen.

So stellten die Salonlöwinnen und -löwen, wie sich die Vereinsmitglieder salopp nennen, mehr Fragen als derzeit Antworten möglich sind. Lieblingsgedanke: Rekonstruktion der gesamten Mitte nach historischem Vorbild. Günter Schenke

Günter Schenke

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