Landeshauptstadt: Pappeln für Potsdam
Zwei Schwarzpappeln zum Tag des Baumes gepflanzt
Stand:
Am Schlaatz - Freitag, 13 Uhr. Auf den Nuthewiesen haben sich 17 Menschen versammelt. Aus der Ferne könnte man sie für Spaziergänger halten, die an einem schönen Mittag die Nuthe entlang wandern. Doch der Schein trügt: Geleitet von Oberforstrat Hubertus Krüger sind neben Vertretern des Potsdamer Kreisverbandes des Naturschutzbundes (Nabu) auch Herbert Claes, Leiter des Grünflächenamtes Potsdam, Elona Müller, Beigeordnete für Umweltschutz, und der Diplomforstingenieur Jörg Haase unterwegs, um zwei Schwarzpappeln in die Nuthelandschaft zu pflanzen.
Am Ort des Geschehens klärt sich die Besonderheit dieser Neuanpflanzungen: Zum „Tag des Baumes“ am 25. April soll an die Bedeutung der Schwarzpappel, „Baum des Jahres 2006“ und auf der Roten Liste bedrohter Pflanzenarten erfasst, erinnert werden. Ist ihr wirtschaftlicher Nutzen heute auch gering, so offenbart sie ihre Stärken am Standort selbst. Das schnellwachsende Weichlaubholz bindet große Mengen Kohlendioxid und ist Teil des natürlichen Auenbewuchses. Die zahlreichen Flussbegradigung haben deshalb dazu geführt, dass sich die Schwarzpappel nur noch im Bereich der Oder auffinden lassen – dort stehen noch 1000 dieser Bäume. In der Oberförsterei Potsdam gibt es gar keine mehr. Oder besser: Es gab keine mehr. Die zwei nun neu gepflanzten Schwarzpappeln sollen aufgrund ihrer Seltenheit zugleich ein Zeichen sein, die schon begonnene Renaturierung der begradigten Nuthe zwischen Drewitz und Rehbrücke nicht aus den Augen zu verlieren.
Dass es sich bei den Schwarzpappeln auch wirklich um solche handelt – und nicht etwa um Hybridpappeln, von denen es im Land nur so wimmelt – bestätigt ein EU-Zertifikat, das feierlich an die Vertreter der Landeshauptstadt übergeben wurde. Die zwei Zöglinge sind Spenden von Jörg Haase, der die seltenen Bäume aus Verbundenheit zum Wohngebiet von „Späth“s Baumschule“, der ältesten Baumschule Deutschlands, erworben hat. Im Zuge seiner Zusammenarbeit mit den Potsdamer Wohnungsgesellschaften hatte er die Baumbestände am Schlaatz erfasst. Nun kann er dem Baumkataster zwei Raritäten hinzufügen. Um den Gedeih der Schwarzpappeln wird sich die benachbarte Ökoscheune kümmern, versprach Manfred Miethke, Mitglied des Naturschutzbundes. MF
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: