ATLAS: Paradox
Michael Erbach über die höheren Wasserpreise
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Alles wird teurer: Benzin, Gas, Öl, Lebensmittel – und nun auch noch das Wasser und die Abwasserentsorgung in Potsdam. Ein Teil der Begründung klingt zudem paradox: Weil weniger Wasser verbraucht wird und damit Einnahmen fehlen, werden die Preise angehoben. Die Potsdamer werden also dafür bestraft, dass sie umweltbewusst oder aus finanziellen Gründen sparsam mit Wasser umgehen. Letztlich aber klingen die Gründe für die Preisanhebung plausibel, denn Leitungen müssen funktionieren und in das System muss investiert werden – egal, wie viel Wasser hindurchrauscht. Leider ist es den Konsumenten nicht möglich nachzuvollziehen, warum jetzt und warum genau in der gestern bekannt gegebenen Höhe die Preise angehoben werden. Die Stadtverordneten stehen also in der Verantwortung, auf Transparenz zu drängen – damit bei den Potsdamer kein ungutes Gefühl aufkommt, wenn ihnen die nächste Wasser-Rechnung präsentiert wird. Übrigens dürfte die Preiserhöhung mit Sicherheit dazu führen, dass die Potsdamer erneut überlegen, wie sie noch sparsamer mit Wasser umgehen können – um Gebühren zu sparen. Das wiederum dürfte die Preise wieder steigen lassen. Irgendwie doch paradox.
Michael Erbach
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