Landeshauptstadt: Parkeintritt schädlich für Kulturhauptstadt CDU-Ortsverband reagierte auf jüngste Vorschläge der Stiftung
Eine Kulturhauptstadt darf ihre Besucher nicht mit gebührenpflichtigen Schlossparks empfangen. Das sei auch schädlich für die Bewerbung.
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Eine Kulturhauptstadt darf ihre Besucher nicht mit gebührenpflichtigen Schlossparks empfangen. Das sei auch schädlich für die Bewerbung. Darin waren sich Vertreter des CDU-Ortsverbandes Schlaatz/Waldstadt und ihre Gäste am Dienstagabend einig. In der öffentlichen Vorstandsitzung reagierte man auf die jüngsten Überlegungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, den Eintritt in die Hauptparkanlagen künftig kostenpflichtig zu machen (PNN berichteten). Damit schrecke man nicht nur die Touristen ab, sondern verprelle auch die Potsdamer, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Sven Petke. Die Schlossparks gehörten zu den wenigen kulturellen Erlebnissen, die noch kostenlos seien, und das solle so bleiben. „Auch der Alte Fritz hat das so gewollt“, pflichtete ihm Potsdams ehemaliger CDU-Dezernent für Recht, Sicherheit und Ordnung, Erwin Motzkus, bei. Der CDU-Ortsverband hatte in das Bürgerhaus am Schlaatz eingeladen, um über die Einbeziehung der Potsdamer Bürger, insbesondere derer aus den Neubaugebieten, in die Kulturhauptstadt-Bewerbung zu diskutieren. Es referierten Moritz van Dülmen, Projektmanager der Potsdamer Kulturstadtbewerbung sowie Fides Mahrla vom Verein „Kulturstadt e.V.“. Van Dülmen machte noch einmal klar, dass man sich bei der Bewerbung um die Ausrichtung Kulturhauptstadt 2010 in der Konkurrenz mit weiteren 16 deutschen Städten befände. Es sei aber klar, dass Deutschland in sechs Jahren das Austrägerland sei. Als „Alleinstellungsmerkmale“ für Potsdam formulierte das Projektmanagement die Landschaftsgestaltung, die Architektur und die Filmwelt. Man habe dies bewusst plakativ gehalten. Und erst wenn der Masterplan unter dem Motto „Wir bauen uns eine Kulturhauptstadt“ aufgestellt werde, könnten die Ideen der Potsdamer aufgenommen werden, die man ja mit einer bunten Schirmaktion ohnehin zu Schirmherren der Bewerbung gemacht hat. Erste Nagelprobe für Potsdam als Gastgeber gebe es, wenn am 22. und 23. Mai die Mitwerberstädte die brandenburgische Landeshauptstadt besuchten. Ob die Bewerbung nicht zu finanziellen Einschnitten der Kulturträger führe, fragte Petke. Bisher sei das Einsparlevel auf „erträglichem Maße“, so van Dülmen und stellte einen deutlichen Gewinn in Aussicht, wenn Potsdam tatsächlich 2010 Ausrichter werde. Als Beweis führte er die Kulturstadt Graz an: 18 Millionen Euro investierte die österreichische Stadt, doppelt so hoch waren ihre Steuereinnahmen aus 2003. Der inzwischen 25 Mitglieder zählende Kulturhauptstadt-Verein findet „Potsdam ist Kult“ und gibt ab nächster Woche entsprechende Aufkleber heraus. Er punktet mit Bürgernähe, will eine „Kulturbürgerschaft“ formieren. Es gibt einen Fotowettbewerb, eine „Bittschriftenlinde“ zum Anbringen von Wünschen und einen Internetauftritt gestaltet von Schülern der Lenné-Gesamtschule. Eine gemeinsame Netzpräsenz mit der GmbH gibt es indes nicht. „Nur eine Verlinkung, keine Vermischung“, so Mahrla. NIK
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