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Landeshauptstadt: Parken im Park

Neuer Parkplatz für Krongut Bornstedt eröffnet / Baustart für Semmelhaack-Viertel noch 2007

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Bornstedt - Der neue Parkplatz für das Krongut Bornstedt wurde gestern durch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) feierlich eröffnet. „Damit ist ein lang andauerndes Problem gelöst“, erklärte Jakobs. Das 2002 eröffnete Krongut, mit etwa 450000 jährlichen Besuchern eines der beliebtesten Potsdamer Ausflugsziele, verfügte bislang nur über provisorische Stellplatzanlagen. Diese waren durch Befahren der Ribbeckstraße zu erreichen, was zu Klagen der Anwohner führte, so der Oberbürgermeister.

Der neue Parkplatz ist durch eine Ampel- und Schrankenanlage von der Potsdamer Straße aus zu erreichen. Er wurde in sechsmonatiger Bauzeit im Auftrag der Wohnbaufirma von Theodor Semmelhaack errichtet. Die reinen Baukosten betrugen nach Angaben der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz (SPD) 1,5 Millionen Euro. Die Fläche bietet 240 Stellplätze für Autos und elf für Busse. Betreiber ist die europaweit tätige Firma Apcoa, deren Niederlassungsleiter Ost, Dirk Henning, gestern erklärte, die Parkkosten betragen pro Stunde 1,20 Euro und fünf Euro für eine Tageskarte. Ein befestigter Fußweg entlang einer Grünanlage verbindet den Parkplatz mit der Ribbeckstraße und dem Krongut.

Bei Anwohnern ist der Parkplatz im Hinterland des historischen Dorfes Bornstedt und am Rand des Welterbes von Sanssouci nicht unumstritten. Einige Klagen seien abgewiesen worden, „ein Verfahren ist bei Gericht noch anhängig“, informierte die Beigeordnete. Um den Anforderungen unter anderem der Schlösserstiftung an die Welterbe-Verträglichkeit Rechnung zu tragen, sind laut Projektleiter Helmut Weigelt besondere Lampen installiert worden, die nur den Parkplatz, nicht aber die Umgebung beleuchten. Zudem seien nach dem Motto „Parken im Park“ 65 Großbäume erhalten geblieben sowie neue Bäume wie Zierahorn, Birken, Äpfel und Birnen sowie 1000 Sträucher gepflanzt worden. 40 Prozent des Parkplatzes, 5200 Quadratmeter, sind Weigelt zufolge Grünfläche. Zum Schutz vor Lärm wurde der Busbereich ferner mit einer drei Meter hohen und 60 Meter langen Lärmschutzwand abgeschirmt. Daran schließt ein Lärmschutzwall in einer Höhe von zwei Metern und einer Länge von 125 Metern an. Weitere Wälle und Wände befinden sich auf der Seite der Pkw-Stellplätze.

Nach dem Parkplatz-Neubau wird als Teil zwei des Bebauungsplanes „Ribbeckstraße /Blumenstraße“ eine Wohnanlage der Firma Semmelhaack errichtet. Wie Semmelhaack-Mitarbeiter André Greschkowiak erklärte, rechne er noch in diesem Jahr mit dem Baubeginn an drei verschiedenen Stellen des neben dem Parkplatz befindlichen Areals. Die Baugenehmigung werde „zügig bearbeitet“, erklärte die Beigeordnete. Geplant sind „101 Einheiten“, so Greschkowiak, 90 Einfamilienhäuser und 13 Doppelhäuser im Verkaufswert inklusive Grundstück von 270 000 bis 350 000 Euro. Potsdam brauche Wohnungen und Häuser, das Semmelhaack-Vorhaben „trifft die Marktlage“, sagte Jakobs.

Im kommenden Jahr wird Semmelhaack die historischen Kossätenhäuser an der Potsdamer Straße 194 bis 196 denkmalgerecht sanieren, so Weigelt. Darin werden 20 Mietwohnungen, ein Shop sowie Toiletten für die Parkplatz-Nutzer Platz finden. Ferner plant Semmelhaack den Bau eines Mietwohnhauses an der Ribbeckstraße. Die alten Parkplatzflächen an der Ribbeckstraße werden Jakobs zufolge verkauft. Guido Berg

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