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Landeshauptstadt: Parkhaus für Fahrräder

Machbarkeitsstudie zu Standort am Hauptbahnhof

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Noch in diesem Jahr will Axel Dörrie die Machbarkeitsstudie für den Bau eines Fahrradparkhauses am Hauptbahnhof vorlegen. Dies erklärte der Fahrradbeauftragte der Stadtverwaltung auf einem Verkehrsforum „Radfahren in Potsdam“, das am Montagabend von der Verkehrswacht veranstaltet wurde. Bahnreisende, vor allem die Berlin-Pendler, könnten ihr Rad morgens gegen eine relativ geringe Gebühr – in anderen Städten beträgt sie etwa einen Euro – im Parkhaus abgeben und wüssten es den ganzen Tag sicher aufbewahrt. Diese Hauptfunktion solle um zahlreiche Angebote ergänzt werden, so um Reparatur und Fahrradwäsche, kündigte Dörrie an. Auf Wunsch bekäme der Berlin-Rückkehrer dann, allerdings nicht für einen Euro, abends sein Rad wieder im Bestzustand ausgehändigt.

Die Idee vom Fahrradparkhaus ist Teil der Gesamtkonzeption „FahrRad in Potsdam“, mit der das Angebot der Landeshauptstadt für diese umweltfreundliche Verkehrsart – derzeit mit 24 Prozent Anteil am Gesamtverkehr – ausgebaut werden soll. Dafür stehen in diesem Jahr 980 000 Euro zur Verfügung. Davon wird etwa das Radwegenetz ausgebaut.

Die Stadtverwaltung setzt dabei vornehmlich auf die Markierung von Radspuren auf der Fahrbahn, so wie jetzt in der Forststraße. Diese Spuren seien zu schmal, hieß es aus dem Publikum, sie setzten Radfahrer der Gefahr des „Doorens“ aus, also von Stürzen durch unbedachtes Öffnen von Autotüren. Falsch, sagte Dörrie und verwies auf Untersuchungsergebnisse. Auf und an den Spuren, für die mindestens 1,25 Meter Breite vorgeschrieben sind, verhielten sich die Verkehrsteilnehmer aufmerksamer, die Sicht sei besser als bei herkömmlichen Radwegen, und einen verbotenen Gegenverkehr von Radlern gebe es schon gar nicht. Also werde die Stadt weiter auf die Markierungslösung setzen – bei den Lückenschließungen im Radwegenetz und auch bei der bevorstehenden Neugestaltung der Straße Am Kanal, wo die alte, unvorschriftsmäßige Kennzeichnung entfernt worden ist. Dringlich verbessert werden müsste laut Stimmen aus dem Publikum das Radwegenetz und dessen Kennzeichnung von Waldstadt und Stern zur Innenstadt. Auch an der Straßenkreuzung Humboldtbrücke sei die Verkehrslösung für Radler höchst unbefriedigend.

Anerkennung fand, dass das Radfahrkonzept keine Absichtserklärung geblieben, sondern finanziell unterlegt worden sei. So können zusätzlich zum Ausbau des Wegenetzes auch andere Ideen umgesetzt werden. Neben einem Fahrradstadtplan zählt dazu das Scherbentelefon unter Tel.: (0331) 289 40 00, bei dem Bürger auf Glas und andere Reifenschlitzer auf Radwegen hinweisen können.

Nicht befriedigen könne dagegen die Verkehrserziehung der Kinder, machten für die Verkehrswacht Peter Kumlehn und Manfred Wolfsteller deutlich. Junge Menschen müssten allgemein ertüchtigt werden, den gegenwärtigen und zukünftigen Verkehr zu meistern. Keine Lösung sei das sogenannte „Eltentaxi“ – also wenn Eltern aus Sorge vor Unfällen ihre Kinder zur Schule fahren.E. Hohenstein

E. Hohenstein

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