Landeshauptstadt: Parkhaus mit Ausblick und Schnecke
6,6 Millionen Euro Investition für Hochgarage an der Schiffbauergasse / Ab 1. August Parken möglich
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Berliner Vorstadt – Die Stellplatzprobleme an der Schiffbauergasse gehören bald der Vergangenheit an. Wie Erich Jesse, Geschäftsführer des Sanierungsträgers Potsdam, gestern vor Ort bekannt gab, werde das im Bau befindliche Parkhaus am 1. August seinen Betrieb aufnehmen. Derzeit ist der Bau zwischen dem Theaterhaus und dem VW-Design-Center im Rohbau bis zum vierten Obergeschoss fertig. Das Schwierigste seien die „Rundungen“, sagt der Bauleiter von Berger-Bau, Marco Perysch, Es gebe zwei Treppenhäuser mit ungewöhnlichen Formen: das eine sei schnecken- und das andere schiffsförmig.
„Wir wollten nicht einfach einen viereckigen Kasten hinstellen, sondern einen Bau, der zur Umgebung passt“, erläutert Jesse. Aus diesem Grunde sei der Aufzug nicht eingemauert, sondern verglast und erlaube beim Hoch- und Runterfahren einen Ausblick in die Umgebung.
Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem benachbarten VW-Design-Center ist nicht zu übersehen. Kein Wunder, denn das Gebäude hat das Architekturbüro Kock und Lünz entworfen. Moritz Kock, Hausarchitekt von VW, hat auch das Design-Center gebaut.
Auf einem insgesamt 2526 Quadratmeter großen Grundstück entstehen bis Ende Juli 344 Pkw-Stellplätze. Das Parkhaus wird eine Höhe von 13,50 Metern haben. Der nördliche Gebäudeteil besteht aus sechs und der südliche aus fünf Vollgeschossen, die jeweils um eine halbe Geschosshöhe versetzt sind. Zehn Rampen verbinden die einzelnen Ebenen miteinander. Die Fassade erhält durch Verwendung einer Seilnetzkonstruktion teilweise eine Begrünung.
Die Zufahrt befindet sich in der Schiffbauergasse, die Ausfahrt mündet in die Straße zwischen VW-Design-Center und Parkhaus. Die Parkhausbesucher gelangen nach dem Abstellen des Fahrzeugs über die beiden vorgelagerten Treppentürme beziehungsweise den Aufzug zu den Gebäuden der Schiffbauergasse.
6,6 Millionen Euro betragen die Baukosten des Parkhauses. Wie der Sanierungsträger mitteilt, hätten sich bei allen Bauleistungs-Vergaben mittelständische deutsche Unternehmen aus der Region oder hier ansässige Niederlassungen durchsetzen können. Zu 80 Prozent wird die Investition als „Maßnahme der wirtschaftsnahen kommunalen Infrastruktur im Programm Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gefördert.
Nach Fertigstellung wird der Kommunale Immobilienservice (KIS) das Parkhaus betreiben. Wie der amtierende KIS-Werkleiter Bernd Richter gestern sagte, werde die Parkgebühr bei einem Euro pro Stunde liegen. Ob das auch für einen Theaterbesuch gilt oder ob dafür eine Pauschalgebühr erhoben wird, müsse noch mit dem Hans-Otto-Theater ausgehandelt werden.
Sanierungsträger-Chef Jesse gab bekannt, dass das angrenzende Baufeld in Richtung Havelufer, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung, bereits verkauft sei. Auf der großen Grundstücksfläche solle ein Bürogebäude entstehen.
Günter Schenke
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