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ATLAS: Park(platz)

Jan Brunzlow über die „weitsichtige“ Planung für die Yorckstraße

Stand:

Der Plan ist gereift. Doch entgegen einem solchen Prozess bei Wein oder Käse hat sich das städtische Verkehrskonzept nicht verfeinert. Die Yorckstraße zur Bundesstraße zu machen, unterwandert alle Überlegungen und Diskussionen zur Stadtmitte. Plan ist, Brandenburger Straße, Hauptbahnhof, Alten und Neuen Markt sowie die Burgstraße bis hin zur Heilig-Geist-Kirche städtebaulich miteinander zu vereinen. Eine vierspurige Bundesstraße durchkreuzt dabei nicht nur diese Pläne, sondern das gesamte barocke Ensemble der historischen Innenstadt. Die Yorckstraße als mehrspurige Bundesstraße, auf der sich auch Lastkraftwagen und Busse vorbei an einer Grundschule um mindestens zwei enge 90-Grad-Kurven drängen müssen, ist eine abwegige Vision. Die in wenigen Monaten jedoch wahr wird. Der Plan, die Straße zur Verkehrsader Ost-West zwischen Berlin und Werder (Havel) auszubauen, ist älter als acht Jahre. Die jetzigen Buh-Rufe kommen also zu spät. Den Planern muss jedoch attestiert werden, dass sie zumindest eine lebenswerte und Auto arme Innenstadt als Ideal verloren haben. Wahrscheinlich planen sie schon, die Plantage nicht wie geplant als Park zu gestalten – sondern als Parkplatz. Das wäre zumindest eine konsequente Linie.

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