Landeshauptstadt: Partner-Basis gesucht

Eine Partnerschaft mit der Stadt Sansibar mit Potsdam wird seitens des Beirates für Städtepartnerschaften derzeit nicht unterstützt. Es werde noch keine Basis für eine Partnerschaft gesehen, sagte Sigrid Sommer gestern. Die Marketing-Chefin der Landeshauptstadt erklärte, das mögliche Image, eine Stadt in Tansania als Partnerkommune zu haben, reiche als Grund für die Liaison nicht aus. Sie trat zudem Kommentaren des Vereins Brandenburgische Auslandsgesellschaft entgegen, die Verwaltung würde den Aufbau einer solchen Partnerschaft blockieren. Sigrid Sommer sagte, die Stadt werde nun ein offizielles Schreiben nach Sansibar schicken, um die Diskussion um eine Städtepartnerschaft mitzuteilen.

Was nach Ansicht der Linken mit Sansibar aufgenommen werden soll, läuft mit Potsdams anderen Partnerstädten laut Sigrid Sommer sehr vital. 48 Veranstaltungen über Schüleraustausch, Künstlerbesuche und wechselnde Ausstellungen habe es in diesem Jahr gegeben, bereits 34 seien für das kommende Jahr angemeldet. Schwerpunkte würden bei der Partnerstadt Luzern (Schweiz) und Opole (Polen) liegen, aber auch mit Perugia (Italien), Bonn, Jyväskylä (Finnland) und Sioux Falls (USA). Aus den USA wird im Januar erneut eine Studentin einige Zeit in Potsdam verbringen. Ein Nebeneffekt des Austausches: Seit der Partnerschaft mit Sioux Falls seien bereits drei Liebes-Beziehungen und Ehen entstanden, sagte Sigrid Sommer. Ursprünglich war der Ansatz von Partnerstädten ein anderer: In der DDR wurden solche Beziehungen aufgebaut, um diplomatische Anerkennung zu erlangen. In Westdeutschland galten sie nach dem Krieg als Zeichen der Versöhnung. Daher stelle sich für Sigrid Sommer die Frage nach dem Warum neuer Partnerschaften. Sie könne sich Projekthilfe zwischen Sansibar und Potsdam vorstellen. Als Beispiel nannte sie die Sportschule Potsdam mit ihrer Hilfe in Mosambik – dort finanzieren Potsdamer Schüler den Aufbau zweier Schulen mit. jab