zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Patenschaft über Gräber

Sie werden vom Bornstedter Friedhof angeboten

Stand:

Die Grabstätte des 1937 verstorbenen Generalmajors Otto von Lippa ist für den Bornstedter Friedhof keine Zierde mehr. Die Sandsteineinfassung zerbröselt, der schmiedeeiserne Zaun rostet, und die Inschrift auf dem schwarzen Granitstein ist kaum noch zu lesen. Mehr als 11 000 Euro würde eine Restaurierung kosten, und diese Summe kann weder die Kirchengemeinde noch der Förderverein für den historischen Prominentenfriedhof aufbringen.

Auf dem gestrigen „Tag des Friedhofs“ stellte die Kirchengemeinde um Jutta Erb-Rogg einen ungewöhnlichen Weg vor, wie dieser Notstand, der für eine ganze Reihe der etwa 600 historischen Grabstätten besteht, behoben werden soll. Ab sofort können Interessenten Grabpatenschaften übernehmen. Sie verpflichten sich, die Restaurierung zu finanzieren und für die Pflege der Gräber zu sorgen. Dafür erhalten sie das Recht, sich und Familienangehörige auf der Grabstelle beisetzen zu lassen. Für die Vertragsdauer werden sie von den Gebühren befreit.

Der Friedhofsausschuss der Gemeinde hat bereits die ersten Grabmale ausgewählt, die für eine Patenschaft angeboten werden. Dazu bekommt der Interessent farbig bebilderte Faltblätter, die über alle Einzelheiten Auskunft geben. „Unser Ziel besteht darin, historisch wertvolle Gräber zu erhalten und für kulturell besonders engagierte Menschen ansprechende Bestattungsorte zu sichern“, erklärte Erb-Rogg. In diesem Zusammenhang stellte sie klar, dass der Friedhof auch generell weiterhin für Begräbnisse offen ist.

Der Tag des Friedhofs war von Gunter Butzmann, Bereichsleiter Friedhöfe der Stadtverwaltung, eröffnet worden. Erstmals wurde er gemeinsam mit einer Kirchengemeinde veranstaltet. Floristen, Bestattungsunternehmen und Steinmetzen stellten ihre Angebote vor, darunter moderne Grabdenkmale von Michael Spengler, der Bildhauer nennt sie „Denkwerk“, und Totenmasken des Michendorfers Thorsten Heiden.

Sterbende und ihre Angehörigen begleitet der Ehrenamtliche Ambulante Hospizdienst Potsdam, so durch einen Gesprächskreis für Trauernde und ein zweimal wöchentlich in der Babelsberger Karl-Liebknecht-Straße 28 geöffnetes „Trauercafé“. Sterbe- und Trauerbegleiter bildet Tabea, eine Beratungsstelle des Lutherstifts Falkenburg aus. Auch sie stellten sich in Bornstedt vor. E. Hoh

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })