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Landeshauptstadt: Patienten „wie du und ich“

14000 Operationen in zehn Jahren Sanssouci-Klinik

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14000 Operationen in zehn Jahren Sanssouci-Klinik Nauener Vorstadt – Von wegen nur für Reiche: Es war am Anfang anders gedacht. Die Sanssouci-Klinik hatte nach ihrer Gründung im Oktober 1994 lediglich fünf Prozent Privatpatienten und 95 Prozent Kassenpatienten. „Doch diese Quote konnten wir nicht halten“, erklärte gestern Dr. Michael Krueger, der zusammen mit Mitbegründer, Privatdozent Dr. Manfred Bernard, und inzwischen 50 Mitarbeitern in diesem Monat das zehnjährige Klinik-Jubiläum und 14 000 zurück liegende Operationen feiern kann. Die Rahmenbedingungen haben sich geändert, heute ist „die Quote umgekehrt“, sagt Krueger, spezialisiert auf ästhetisch-plastische Chirurgie. Sein Kompagnon Bernard ist orthopädischer Chirurg. Die Klinik betreibt nicht nur Schönheitschirurgie, sondern operiert auch Knie- und Fußverletzungen. Als erste setzte die Klinik einen OP-Roboter für die Operation von Kreuzbandrissen ein. Mittlerweile wird von den gesetzlichen Kassen nur noch die transsexuelle Chirurgie übernommen. 30 Geschlechtsumwandlungen nimmt die Klinik pro Jahr vor, hinzu kommen „60 Korrektur-OPs an Patienten aus anderen Häusern“, so Krueger. Den Grund für Kassenerstattungen in diesem Segment sieht Krueger in der niedrigen Fehlerquote der in der Helene-Lange-Straße durchgeführten Operationen: „Weltweit machen das in dieser Qualität nur wir.“ Was woanders experimentelle Chirurgie sei, „ist hier Standard-Medizin“. Krueger könnte sich vorstellen, auch gesetzlich versicherte Patienten zu operieren. „Wir können wirtschaftlich zu Kassensätzen operieren.“ Nur: „Die Kassen zahlen nicht“, erklärt Krueger. 80 Prozenten der Patienten seien „wie du und ich“, die anstelle in einen neuen Fernseher in ihr Aussehen investieren. Die Beratungen in den Sprechstunden sind kostenlos. Der Chirurg kritisiert die geplatzte Fusion von St.Josefs-Krankenhaus und Bergmann-Klinikum und nennt einen Grund: Demnach scheiterte das Vorhaben wegen 20 bis 40 Schwangerschafts-Unterbrechungen bei sozial schwierigen Patientinnen im Jahr, für die im Fall der Fusion eine neue Operationsstelle gesucht wurde. Potsdamer Gynäkologen hätten sich angeboten. Ihnen seien jedoch drei Millionen Euro für entsprechende Investitionen nicht gewährt worden. Die öffentliche Förderung des ersten Bauabschnittes des Teilneubaus für das St. Josefs-Krankenhaus in der Zimmerstraße betrug 23,17 Millionen Euro.gb

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