Landeshauptstadt: Patrouille Tag und Nacht 10 Jahre Sicherheitspartnerschaft für Eigenheim
Teltower Vorstadt – „Wir sind keine selbsternannte Bürgerwehr oder so etwas ähnliches“, sagt der Chef der Sicherheitspartnerschaft für die Siedlung Eigenheim Joachim Rittig. Zehn aktive Mitglieder hat die Gruppe und jeder kann einen Ausweis, unterschrieben vom Polizeipräsidenten, vorzeigen.
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Teltower Vorstadt – „Wir sind keine selbsternannte Bürgerwehr oder so etwas ähnliches“, sagt der Chef der Sicherheitspartnerschaft für die Siedlung Eigenheim Joachim Rittig. Zehn aktive Mitglieder hat die Gruppe und jeder kann einen Ausweis, unterschrieben vom Polizeipräsidenten, vorzeigen. Man laufe Tag und Nacht zu zweit Patrouille erklärt Rittig, die Rentner seien tagsüber unterwegs, die Arbeitenden nachts. Das habe sich herumgesprochen und habe zu mehr Verantwortungsfgefühl der Nachbarn untereinander geführt. Wenn etwas auffällig sei, werde sofort die Revierpolizistin informiert, mit der es eine sehr gute Zusammenarbeit gebe.
Angefangen hatte die Sicherheitspartnerschaft, als sich in den 1990er Jahren die Einbrüche in den Einfamilienhäusern häuften. Bis zu 50 habe es in einem Monat gegeben, so Rittig. Bei Haustürgeschäften wurde ausspioniert, wo leichte Beute gemacht werden konnte. Es seien Frauen mit Kindern aufgetaucht, die man eigentlich für unverdächtig gehalten habe. Später hatten dann aber Schmuck und Bargeld gefehlt. Man greife nicht selbst ein, dazu habe man gar nicht die Befugnis, meinte auch Sicherheitspartner Heinz Bangemann. Es werde grundsätzlich die Polizei gerufen. Durch die enge Zusammenarbeit konnte unter anderem eine ausländische „Händlerin“ festgenommen werden. Inzwischen seien die Bewohner der Eigenheimsiedlung sensibilisiert und würden darauf achten, ob der Nachbar anwesend sei, wenn es auf dem Grundstück Bewegung gebe. Die Einbrüche seien jedenfalls stark zurückgegangen.
Die Vorteile einer solchen Sicherheitspartnerschaft mit der Polizei hatte Rittig beim Rathausreport von Die Linke am Schlaatz vorgestellt, um Nachahmung zu empfehlen. Im Plattenbaukiez seien die Nachbarschaftsbeziehung lange nicht so ausgeprägt wie in einer Siedlung mit Einfamilienhäuschen, kam der Einwand. Von der Hand zu weisen sei eine solche Sicherheitspatrouille allerdings nicht, fanden die Schlaatzer. Gestärkt werden sollte aber erst einmal die Verantwortung der Hausmeister, die ziemlich genau wüssten, was passiert. Sie würden sich meist noch zu passiv verhalten.
Stadtverordneter Siegmar Krause (Die Linke), der als Vorsitzender des Eingabenausschusses oft mit Ordnung und Sicherheit konfrontiert wird, meinte in Bezug auf die Trinkerecke am Schlaatz: „Verbote und Ausgrenzungen sind das falsche Signal.“ Man sollte auf die Eckensteher zugehen und ihnen Verhaltensregeln klar machen. Pinkeln in der Öffentlichkeit oder das Anpöbeln von Frauen dürfe man nicht hinnehmen. dif
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