REAKTIONEN: PBG-Brief ist „menschenverachtend“
Die politischen Reaktionen auf den Offenen Brief der Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft kommen zögerlich und auf Nachfrage. Nicht ohne Grund, wie die SPD erklärte: „Um das Thema nicht noch höher zu kochen.
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Die politischen Reaktionen auf den Offenen Brief der Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft kommen zögerlich und auf Nachfrage. Nicht ohne Grund, wie die SPD erklärte: „Um das Thema nicht noch höher zu kochen.“ Denn durch alle Fraktionen zieht sich Unverständnis. Bündnis 90/Die Grünen empfindet die Argumentation im PBG-Brief als „menschenverachtend“. Die Linkspartei setzt auf konstruktiven Dialog. Selbst die CDU, die als einzige Fraktion schon zuvor Kritik zum Heimumzug an den Schlaatz äußerte, steht „grundsätzlich zum Vorhaben der Verwaltung“. Doch fühlt sich die CDU in der eigenen Kritik bestätigt: „Die Mitte Potsdams wäre besser gewesen, als ein Umzug von einem Rand der Stadt an den anderen.“ Die Fraktion FDP/Familienpartei kann die Aufregung der PBG nicht verstehen. Das Bürgerbündnis betonte, Potsdam sei eine tolerante Stadt und „Asylbewerber sind letztlich auch unsere Gäste“. Die Wählervereinigung „Die Andere“ sieht Vorteile für den Stadtteil, sollte das Heim kommen: „Die Sozialarbeit wird verstärkt, auch die Polizei wird öfter vorbeischauen.“ Und auch Potsdams Ausländerbeauftragte Magdolna Grasnick erklärt sich schließlich: „Der offene Brief flog wie ein Stein über den Zaun zum Schlaatz, ohne die möglichen neuen Nachbarn persönlich zu kennen.“ Sie hoffe, dass die PBG ihre Ablehnung überdenke und die möglichen neuen Nachbarn kennenlerne wolle. „Die Flüchtlinge sind würdevolle Menschen, die in Ruhe und Sicherheit sowie mit freundlichen Nachbarn leben wollen.“ KG
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