Landeshauptstadt: Per Interrail ins Irrationale
Das Thema ist heikel, die Form prekär und der Titel „Mohammedanische Versuchungen“ wohl in erster Linie als Warnung zu verstehen. Der junge Islamwissenschaftler Stefan Weidner macht in seinem Essay kein Hehl daraus, dass ihn das geschlossene Weltbild des Islam fasziniert, seitdem er sich als 17-Jähriger auf einer Interrail-Tour durch Nordafrika seinen ersten Koran kaufte.
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Das Thema ist heikel, die Form prekär und der Titel „Mohammedanische Versuchungen“ wohl in erster Linie als Warnung zu verstehen. Der junge Islamwissenschaftler Stefan Weidner macht in seinem Essay kein Hehl daraus, dass ihn das geschlossene Weltbild des Islam fasziniert, seitdem er sich als 17-Jähriger auf einer Interrail-Tour durch Nordafrika seinen ersten Koran kaufte. Mehr teilnehmender Beobachter als nüchterner Chronist beschreibt er die geheimnisvolle Welt des Islam, die ihn als Reisenden betört und als aufgeklärten Bürger abschreckt. Sein Versuch, einen „rationalen Diskurs über das Irrationale“ zu führen, bleibt daher eine Gratwanderung. Sein subjektives, manchmal auch suggestives Resümee einer fast 20-jährigen Differenzerfahrung – ein Buch, das einen länger beschäftigt als jede Analyse des Islam. stf Stefan Weidner: Mohammedanische Versuchungen. Ein erzählender Essay. Ammann Verlag, Zürich 2004. 373 Seiten, 18,90 €.
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