Landeshauptstadt: Persius-Speicher als Strandbar-Kulisse
Fußballer Heiko Bengs will Beach Sports Bar in der Speicherstadt mit TV-Leinwand noch vor der WM eröffnen
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Märkischer Sand soll die brach liegende Speicherstadt salonfähig machen. Bis zu 300 Tonnen des Strandelexiers wollen Heiko Bengs und Matthias Müller in den nächsten Tagen auf das Havelplateau vor dem Persius-Speicher schütten lassen, um eine „Beach Sports Bar“ nach ihrem Geschmack darauf einzurichten: mit einer Container-Strandbar, Liegestühlen, zwei Beachvolleyball-Feldern und einem Beach-Soccer-Feld. Nach den Sand-Arealen in der Schiffbauergasse und am Alten Hafen in der Zeppelinstraße wird die „beach bar in memory city“ dritte Strandbar der Landeshauptstadt. Die große Eröffnungsparty soll zeitgleich mit dem wahrscheinlich ersten Sieg der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft am 9. Juni gegen Costa Rica steigen.
Fußball und Heiko Bengs gehören seit knapp zwei Jahrzehnten zusammen. Bereits Anfang der 1990er-Jahre kickte Bengs für den SV Babelsberg 03 in der Jugend, nach mehreren Stationen bei anderen Vereinen kam er 2003 wieder zurück zum hiesigen Traditionsverein. Nun sucht er eine neue Herausforderung und will gemeinsam mit der Speicherstadt GmbH das im Dornröschenschlaf weilende Gelände an der Havel beleben. Während er sich für die sportlichen Belange verantwortlich sieht, wollen die Macher der Speicherstadt-Gesellschaft Führungen durch die alten Gemäuer und über das Gelände anbieten. Dafür wurde in den vergangenen Tagen der Persius-Speicher aufgeräumt.
Das zweiteilige Konzept des Projektes bestehend aus Bar und Sport sowie Stadtentwicklung zwischen Vergangenheit und Zukunft soll dem Gelände zu neuer Aufmerksamkeit verhelfen. Zwar plant die Speicherstadt GmbH die Entwicklung des Standortes, doch will die Bauverwaltung der Stadt keinen Bebauungsplan auflegen, da das Areal mit momentan fünf verschiedenen Eigentümern und unterschiedlichen Interessen insgesamt entwickelt werden soll. Die Speicherstadt- Gesellschaft hat nach eigenen Angaben einen Investor und kreditwillige Banken gefunden, um ein einzigartiges Wohnprojekt zu verwirklichen: 70 Prozent Wohnnutzung, 30 Prozent gewerbliche, museale und medizinische Nutzung sind geplant. Die Energieversorgung soll völlig autark über ein Biokraftwerk organisiert werden.
Bis es soweit ist, wird bei Musik und Sport in den Sonnenuntergang gechillt. Eine Großbildleinwand will Bengs aufstellen, auf der alle Free-TV-Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft zu sehen sein werden (Fußball bei Bier und Cocktails am Wasser planen auch die Macher der Strandbar in der Zeppelinstraße, die in ihre zweite Saison gegangen ist). Dazu sei ein Radeberger-Tippspiel geplant, dessen Sieger eine Reise in das Land des neuen Weltmeisters gewinnen kann. Auch eine eigene WM plant der Kicker: eine Mini-Weltmeisterschaft für Kinder auf der Beach-Soccer-Anlage. Ebenso seien auf dem Gelände mit Blick auf den Tornow (Hermannswerder) und die Inseln Obere und Untere Planitz verschiedene Konzerte denkbar.
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