Landeshauptstadt: Perugia – Potsdam noch enger
Zusammenarbeit beim Klimaschutz geplant
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Babelsberg - Die Beziehungen zur seiner italienischen Partnerstadt Perugia will Potsdam noch enger gestalten. Auf einer Podiumsdiskussion der Friedrich-Naumann-Stiftung am Samstag sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD): „Ich kann mir eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Klimaschutzes und der Klimatechnik vorstellen.“ Unter anderem sollten Jugendliche im jeweils anderen Land auf diesem Sektor qualifiziert werden. Jakobs regte dazu Vereinbarungen der Wirtschaftsverbände an. Weitere Kooperationen sollten sich mit Mobilitätssystemen, Stadtentwicklung und Denkmalschutz sowie mit Lösungen für eine älter werdende Gesellschaft beschäftigen.
Die 20-jährige Partnerschaft zwischen Perugia und Potsdam war das zentrale Thema der Sommermatinee der FDP-nahen Stiftung am Griebnitzsee. Über 500 geladene Gäste nahmen daran teil. Der Besucherstrom war so groß, dass viele Interessenten wegen Überfüllung nach Hause geschickt werden mussten.
Veronika Kolb, Leiterin des Regionalbüros Berlin-Brandenburg, sagte zum Motto der Veranstaltung: „Die Städtepartnerschaft hat nicht an Aktualität verloren“. Dialog und Verständnis seien der Grundstein dafür, dass Europa zusammenwächst. Laut Jakobs sei die Beziehung zu Perugia die intensivste der insgesamt sieben Städtepartnerschaften der Landeshauptstadt. Dazu habe der Verein „Il Ponte – Brandenburgische Gesellschaft der Freunde Italiens“ in hohem Maße beigetragen. Vereinschefin Maria-Luise Döring unterstützt das Vorhaben der Stadt, die bisher stark kulturell ausgerichteten Kontakte auf wissenschaftliche und wirtschaftliche Bereiche auszuweiten. Hierbei seien besonders junge Menschen einzubeziehen. Döring erwähnte den deutsch-italienischen Jugendaustausch im Jahre 2001, der leider ein „Pilotprojekt“ geblieben sei. Zu den Höhepunkten im Jubiläumsjahr zählt ein Schulaustausch des Helmholtz-Gymnasiums mit dem Piralli-Institut Perugia, das im April in Potsdam stattfand und im Oktober in Perugia fortgesetzt wird.
„Il Ponte“ und die Stadtverwaltung organisieren regelmäßig Bürgerreisen in die Partnerstadt. Bisher haben 15 dieser Fahrten stattgefunden. „Aber es gab bisher nur eine einzige aus Perugia nach Deutschland“, bedauerte Döring. Die offiziellen Kontakte Potsdams mit der Hauptstadt der italienischen Region Umbrien reichen bis 1973 zurück. Damals gab es einen Freundschaftsvertrag zwischen beiden Städten. Vor 20 Jahren, „als niemand wusste, wohin es mit der DDR ging“, habe sich ein „kleines Häuflein Italienbegeisterter“ zusammengefunden, um sich für eine Partnerschaft einzusetzen. Im prächtigen Rathaussaal von Perugia besiegelten der damalige Potsdamer Oberbürgermeister Horst Gramlich und sein italienischer Amtskollege Mario Valentini im Dezember 1990 den Vertrag. An dieses Ereignis soll ein besonderes Treffen „Tavola Rotonda“ mit Gramlich und Valentini am 17. Dezember erinnern, kündigte Döring an. G. Schenke
G. Schenke
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