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Sport: Peter Melzer soll kommen

Handball-Regionalligist 1.VfL Potsdam will sofortigen Wiederaufstieg, Pawel Kaniowski kehrt in seine polnische Heimat zurück

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Visionen sind wichtig im Mannschaftssport. Manchmal werden Trainer und Repräsentanten eines Vereines vordergründig daran gemessen, ob sie überhaupt welche haben. Im Fall des unlängst aus der 2. Handball-Bundesliga abgestiegenen 1. VfL Potsdam wird sich die Umsetzung eines klar formulierten sportlichen Anspruches seit gestern möglicherweise einfacher gestalten. Vereinschef Holger Rupprecht und Teammanager Jan Thiele trafen sich am Nachmittag in Potsdam mit Peter Melzer zu einem Sondierungsgespräch. Der 51-jährige Diplomsportlehrer, derzeit noch beim Berliner Frauen-Zweitligisten SV BVG 49 unter Vertrag stehend, gilt seit einiger Zeit schon als Wunschkandidat für das Traineramt. „Es sind im Prinzip nur noch vertragliche Details zu klären. Ich rechne für die kommende Woche mit einer Einigung“, so Thiele nach dem Treffen.

Pawel Kaniowski, in der vorvergangenen Saison als Spielmacher maßgeblich am Aufstieg beteiligt und zuletzt unter schwierigen Umständen als Spielertrainer tätig, wird in seiner polnischen Heimatstadt Gorzow an einer Hochschule als Lehrer tätig werden. Jan Thiele: „Es ist sehr schade, dass sich unsere Wege nach zwei Jahren trennen. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken.“ Der in Abwehr wie Angriff unverzichtbare Victor Pohlack unterschrieb mittlerweile einen neuen Einjahresvertrag.

Kommt der Vater des VfL-Spielgestalters Lars Melzer tatsächlich, hätte dies ohne Zweifel Signalwirkung. Ab Mitte September will der VfL mit aller Konsequenz um den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga spielen. „Bei der Ansammlung an guten Handballern kann es keinen anderen Anspruch geben“, so Rupprecht und Thiele, die wie eigentlich alle im näheren Umfeld des Vereins mit einem Dauerduell des künftig eng mit dem deutschen Vizemeister HSV Hamburg kooperierenden VfL Bad Schwartau rechnen, jedoch auch vor Teams wie Flensburg II, Blau-Weiß Insel Usedom oder auch dem heimstarken Nachbarn aus Brandenburg/Havel Respekt haben.

Das Auftaktprogramm der Potsdamer verheißt Hoffnung. Der VfL startet nacheinander gegen die drei Aufsteiger HSV Grimmen (Auswärtsspiel), BFC Preussen (Heimspiel) und TuS Esingen (A) und erwartet dann Usedom. Dass es dicker hätte kommen können, ist den Beteiligten bewusst. Im Rahmen einer in Schwerin stattfindenden Zusammenkunft aller beteiligten Vereine werden heute die Termine für den Spielplan der Saison 2007/2008 festgelegt.

Während sich die Spieler gemeinsam darum bemühen, wieder zu einer Spitzenmannschaft zu werden, will der Verein die kommende Spielzeit zur Professionalisierung nutzen. Im Vorstand wird über eine Ausgliederung der 1. Mannschaft aus dem Verein in eine Spielbetriebs-GmbH nachgedacht. Der VfL will damit das finanzielle Risiko für seine 1. Männermannschaft vom Gesamtverein fern halten.

Gäbe es etwas, was die aktuell deutlich vernehmbare Aufbruchstimmung etwas trübt, sind dies die in den Monaten Juli und August anstehenden Erneuerungsarbeiten für den Untergrund und den Belag der Spielfläche der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee. Jan Thiele: „Dies erschwert unsere Saisonvorbereitung.“

Thomas Gantz

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