Landeshauptstadt: Pfälzer Vorschläge für die Gartenstadt Drewitz Studenten der TU Kaiserslautern legen Maßnahmenpaket für die Realisierung vor
Drewitz - Am Anfang stand – die Analyse. Nicht, dass sie Überraschendes zutage gefördert hätte.
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Drewitz - Am Anfang stand – die Analyse. Nicht, dass sie Überraschendes zutage gefördert hätte. „Der Großteil der Befragten“, sagte Carsten Schnittko, „hat von der Gartenstadt Drewitz noch nie etwas gehört.“ Schnittko ist Student an der Technischen Universität Kaiserslautern, sechstes Semester im Bachelor-Studiengang Raumplanung. Gemeinsam mit neun Kommilitonen hat er im Auftrag der Pro Potsdam das letztes Jahr mit einem Preis geadelte Konzept der Gartenstadt kritisch unter die Lupe genommen. Die Aufgabe der künftigen Stadtplaner bestand darin, das Papier auf seine Umsetzungsmöglichkeiten zu prüfen. Die bereits erwähnte Umfrage unter Drewitzern und ihr ernüchterndes Ergebnis beweisen, dass man erst „ganz am Anfang des Prozesses“ steht, wie auch Baudezernent Matthias Klipp (B90/Grüne) erkannte, der bei der gestrigen Präsentation den Oberbürgermeister vertrat.
Um das ambitionierte Projekt möglichst in Gänze zu realisieren, schlagen die Studenten ein ganzes Bündel konkreter Maßnahmen vor. Oberste Priorität geben sie dabei der Gestaltung der jeweiligen Endpunkte des „grünen Kreuzes“, das die Konrad-Wolf-Allee sowie rechtwinklig dazu Herta-Thiele- und Guido-Seeber-Weg bilden sollen und das als künftiger Stadtpark das Herz des Gartenstadt-Projektes bildet. Vor allem die zuletzt genannten Straßen müssten am Ende einen repräsentativen Eingangs-Charakter bekommen, da die Passage bislang nur über schmale Durchlässe in den massiven Plattenblocks verläuft. Die Pfälzer regen an, vor die Betontunnel frei stehende Tore zu setzen und zugleich das Wegeproblem zum Stern-Center zu lösen. Bislang, kritisierten sie, seien die Fußwege von der Konrad-Wolf-Allee zum Einkaufszentrum, kaum als solche erkennbar und hätten vor allem Trampelpfadcharakter.
Den Busverkehr wollen die Studenten – da die Konrad-Wolf-Allee bekanntlich verkehrsberuhigt werden soll – künftig über Fritz-Lang-, Wolfgang-Staudte- und Slatan-Dudow-Straße führen; optimal wäre aus ihrer Sicht ein Kreisverkehr für die Kreuzung Konrad-Wolf-Allee und Fritz-Lang-Straße. Der Parkplatz vor dem Havel-Nuthe-Center könnte im gleichen Zug zu einem „Quartierplatz“ umgestaltet werden. Auch für das Stellplatzproblem haben die Studenten einen Lösungsvorschlag. In den Nebenstraßen stellen sie sich üppig begrünte Parkinseln vor – je drei Stellplätze auf einer Seite, dazwischen ein großes Beet mit Bäumen. Um die Durchlüftung der Plattenblöcke zu verbessern, sollen Durchbrüche geschaffen werden, eine Öffnung der Wohnriegel am südöstlichen Ende ließe zudem auch das Sonnenlicht in die Höfe fluten. Die Höfe selbst wollen die Studenten parzellieren und ihnen so Gartencharakter verleihen, der durch Begrünung der Fassaden noch verstärkt werden könnte. Unabdingbar sei, die Bewohner von Anfang an einzubinden, um hohe Akzeptanz zu schaffen. Vor allem damit ist es bislang noch nicht so weit her. Bei der letzten Bürgerversammlung schlug der Verwaltung bekanntlich vor allem der Wind der Ablehnung entgegen. Peer Straube
Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.
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