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Landeshauptstadt: Pfarrer aus Berlin leitet Oberlinverein

Aufsichtsrat wählte Interims-Chef: „Unbefangenheit eines Außenstehenden“

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Dem Oberlinverein steht ab sofort Pfarrer Peter-Christian Fenner vor. Der Aufsichtsrat des Vereins Oberlinhaus hat in einer gestrigen Sitzung beschlossen, die seit vergangenem Freitag vakante Stelle des Vorstandsvorsitzenden interimistisch mit dem bereits im Ruhestand befindlichen Berliner Pfarrer zu besetzen. Die bisherige Amtsinhaberin, Katharina Wiefel-Jenner, war zuvor vom Aufsichtsrat suspendiert, ihr Vertrag frühzeitig beendet worden(PNN berichteten).

Pfarrer Fenner habe zwölf Jahre an der Spitze des Evangelischen Johannesstiftes Berlin die ehemalige Anstalt in eine moderne diakonische Einrichtung überführt, begründete der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Barta die Wahl. Man habe für die kommissarische Leitung eine Person finden können, die die „menschliche Qualität und auch den diakonischen Geist“ mitbringe, um den Posten so lange auszufüllen, bis die Stelle dauerhaft neu besetzt werden könne. Auch Wiefel-Jenners Vorgänger Pastor Friedrich-Wilhelm Pape sei als Interimslösung im Gespräch gewesen, bestätigte Barta den PNN. „Wir haben uns aber bewusst für die Unbefangenheit eines Außenstehenden entschieden“, sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrats.

Natürlich sei man zu Beginn der gestrigen Sitzung gedanklich noch einmal die Vorgänge um die beurlaubte Vorstandsvorsitzende durchgegangen, sagte Barta. Die Entscheidung, sich von Wiefel-Jenner zu trennen, sei aber nicht in Zweifel gezogen worden. Die 47-Jährige hat inzwischen einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Sie soll nach PNN-Informationen auch erwägen, ihre Wiedereinstellung als Vereinsschefin einzuklagen. Das sei ihre gutes Recht, erklärte Barta, aber nicht sehr ratsam. So schnell wie möglich wolle man nun einen neuen Vorstandsvorsitzenden suchen. Gründlichkeit gehe dabei aber vor Schnelligkeit, so Barta. Die Person müsse Theologe sein, denn neben dem Vereinsvorsitz müsse sie außerdem die Pfarrstelle der Anstaltskirchengemeinde bekleiden.

Was genau zum Zerwürfnis zwischen Wiefel-Jenner und Aufsichtsrat geführt hat, ist nach wie vor nicht klar. Auf Anraten ihres Rechtsbeistandes will sich die beurlaubte Pfarrerin nach wie vor nicht öffentlich äußern. Offiziell lautete die Begründung: „Unterschiedliche Auffassungen in der Ausrichtung des Vereins.“

Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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