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Sport: Pfeilschneller Hauptgewinn

Steffen Baumgart beschließt morgen mit den VfL-Handballern eine erfolgreiche zweite Jahreshälfte

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Auf die Frage, warum sich ein Besuch für den sportinteressierten Potsdamer denn lohnen könnte, bleibt Steffen Baumgart die klare Antwort nicht schuldig. „Für uns geht es um einen schönen Jahresabschluss. Es ist mal wieder an der Zeit, ein Spiel klar zu und spielerisch überzeugend zu gewinnen“, meint der Linksaußen des Handball-Regionalligisten 1.VfL Potsdam, der morgen zu gewohnter Stunde den ATSV Stockelsdorf zum abschließenden Meisterschafts-Heimspiel erwartet (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Baumgart ist ein lockerer Typ, der trotz seiner erst 22 Lenze eine durchaus bewegte sportliche Vita vorzuweisen hat.

Der Linksaußen, der es bislang für den Tabellenzweiten in 13 Punktspielen auf respektable 51 Treffer brachte, durchlief einst beim SC Magdeburg den Nachwuchsbereich. In der A-Jugend konkurrierte er mit dem heutigen Nationalspieler Yves Grafenhorst, der letztlich körperlich derart zulegte, dass er sich im Bundesliga-Aufgebot des SCM alternativ zum langfristig auf dieser Position gebundenen Stefan Kretzschmar etablieren konnte. Baumgart wechselte daraufhin zur HG 85 Köthen, für die er in der Regionalliga drei Jahre aktiv war.

Als es darum ging, gegen das zuletzt in Köthen latent vorhandene Gefühl der Stagnation anzugehen, ließ sich der lediglich 1,73m große von Christian Pahl zu einem Wechsel überreden. Bereut hat der gebürtige Magdeburger sein Kommen nach Potsdam nicht. Schnell fand sich in der Innenstadt eine geeignete Wohnung. Das berufliche Fortkommen war sowieso Bestandteil der vertraglichen Vereinbarung mit dem neuen Verein. Bei den Stadtwerken durchläuft Steffen Baumgart eine Ausbildung zum Industriekaufmann. „Ich bin hier bestens aufgenommen und schnell heimisch geworden. Alle bei uns einschließlich des Trainers liegen auf einer Wellenlänge“, versichert er. Von Trainer Alexander Haase und seinen fachlichen Fähigkeiten hält er viel. Der wiederum weiß Baumgarts Wert für den 1.VfL zu schätzen: „Er ist pfeilschnell, technisch äußerst variabel, willensstark und kann genau wie ich nur schlecht verlieren. Ich wünsche ihm und mir, dass er in Potsdam auf Dauer heimisch wird und wir gemeinsam einmal unser großes sportliches Ziel in Angriff nehmen können.“

Haase, der vor einiger Zeit seine vielversprechende sportliche Laufbahn wegen einer schwerwiegenden Verletzung beenden musste und nahtlos auf die Trainerbank wechselte, sieht in Steffen Baumgart tatsächlich so etwas wie seinen sportlichen Wiedergänger. „Vom Spielertyp ähneln wir uns sehr. Er hat die Fähigkeit zu begeistern und mitzureißen. Charaktere wie er haben uns in den vergangenen Jahren einfach gefehlt, um voran zu kommen.“

Während seines Daseins an der Havel hat Steffen Baumgart auch durch gewisse Fügungen Interesse für den Fußball entwickelt. „Ich kenne Andreas Lücke schon aus unser gemeinsamen Zeit auf der Magdeburger Sportschule. Als er unlängst mit Babelsberg 03 gegen Union Berlin mit 3:2 gewann, war ich dabei. An meinen letzten Stadionbesuch davor kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern“, erzählt er. Auch mit Nulldrei-Angreifer Andreas Fricke hat er sich unlängst mal unterhalten.

Spricht man mit Steffen Baumgart über Fußball, kommt man natürlich zwangsläufig auf das namentliche Pendant, das einst für den FC Hansa Rostock und den 1. FC Union spielte und derzeit beim Zweitligisten Energie Cottbus unter Vertrag steht und an einer langwierigen Verletzung laboriert. „Ich habe seinen Werdegang immer genau verfolgt, ihn leider jedoch nie persönlich kennen gelernt.“

Fernab vom Sport freut sich „Baumi“, wie er von seinen Mitspielern gerufen wird, auf den kommenden Frühling. „Mit einem Buch in Sanssouci zu sitzen und abzuschalten habe ich mir schon zur Gewohnheit gemacht, die ich unbedingt beibehalten will.“ Thomas Gantz

Thomas Gantz

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