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Landeshauptstadt: Pferdeställe zu Reihenhäusern

Denkmalgeschützte Gebäude der Ruinenbergkaserne werden zu Wohnungen umgebaut / Erste Musterhäuser im Oktober

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Denkmalgeschützte Gebäude der Ruinenbergkaserne werden zu Wohnungen umgebaut / Erste Musterhäuser im Oktober Von Günter Schenke Jägervorstadt - Einer der letzten großen Potsdamer Kasernenkomplexe, die ehemaligen Ställe der Ruinenbergkaserne, haben einen Investor gefunden. Die Kondor Wessels Mark Brandenburg, eine Tochter des zweitgrößten niederländischen Baukonzerns, will die historischen Gebäude zu Wohnungen umbauen sowie durch Neubauten ergänzen. Oberbürgermeister Jann Jakobs äußerte sich gestern bei seiner Stadtwanderung anerkennend über die gute Vorarbeit des Entwicklungsträgers, wodurch es gelungen sei, die Attraktivität des Standortes den Investoren schmackhaft zu machen. Entwicklungsträger-Prokurist Erich Jesse hob hervor, wie wichtig es gewesen sei, das gesamte Gelände, Altbestand und Neubau, von einer Hand entwickeln zu lassen. „Ich würde als Eigennutzer nicht kaufen, wenn ich nicht wüsste, wie es vor meinem Fenster baulich weitergeht“, sagt er. Auf dem großen Exerzierplatz, der sich zwischen den Stallgebäuden befindet, sollen 26 Wohneinheiten entstehen. Leo W. A. de Man, Geschäftsführer der Kondor Wessels, kündigte an, bereits im Oktober dieses Jahres zwei Musterhäuser zu errichten. Bei diesen handelt es sich um Reihenhäuser, die über den Kreuzgewölben der Pferdeställe angeordnet sind. Wie de Man informierte, entstehen in den Altbauten des ehemaligen Garde- und Ulanenregiments 42 Reihenhäuser und Wohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt 6000 Quadratmetern. Das Investitionsvolumen betrage zwölf Millionen Euro. Das Sanierungskonzept sieht vor, die ehemaligen Stallungen zu Reihenhäusern und die Kopfbauten zu Wohnungen umzubauen. Selbstnutzer und Kapitalanleger sollen sie kaufen. Der Kaufpreis liege laut de Man bei den Wohnungen ab 155000 und bei den Reihenhäusern ab 240000 Euro. Ein Vorteil sei die Möglichkeit zur Nutzung steuerlicher Begünstigungen von zehn Prozent der Baukosten über einen Zeitraum von zehn Jahren. „Dadurch ist die monatliche Belastung geringer als das Mieten von Immobilien mit vergleichbarer Qualität“, erklärt der Kondor-Geschäftsführer. Als Neubauten entstehen vier Reihenendhäuser, zehn Reihenmittelhäuser und zwölf Doppelhaushälften mit einer Wohnfläche von insgesamt 1440 Quadratmetern – eine Investition von insgesamt fünf Millionen Euro. „Bereits im Vorfeld sind alle Häuser verkauft“, so die überraschende Mitteilung von de Man. Der Investor möchte diese Häuser ab 6,80 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche vermieten. Baubeginn wird voraussichtlich Ende dieses Jahres oder Anfang 2006 sein. „Die Bezugsfertigkeit streben wir für das Schuljahr 2006/2007 an“, teilt der Investor mit. Die Stadtwanderung des Oberbürgermeister, die gestern per Fahrrad stattfand, führte unter anderem in zwei weitere Pferdeställe, nämlich in die des ehemaligen Garde-Ulanen-Regimentes am Ulanenweg. Ein bereits umgebauter Stall ist Sitz und Produktionsort der Christoph Miethke GmbH, die medizinische Implantate für Wasserkopf-Patienten herstellt. In dem anderen Stallkomplex ist die Prinz von Preußen Grundstücksgesellschaft dabei, exquisite Wohnungen mit Raumhöhen von bis zu 4.60 Metern, deren tragende Säulen noch die Insignien der Monarchie tragen, einzurichten.

Günter Schenke

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