Landeshauptstadt: Pfiffikus durch Bewegung
Die Kita „Nuthewinkel“ hat allen Grund zum Feiern
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Teltower Vorstadt - In der Kita „Nuthewinkel“ strahlen alle vor guter Laune. Zu Recht: Gestern feierten Jeanette Wohlfromm, Leiterin der Kindertagesstätte, und ihre acht Mitarbeiterinnen gemeinsam mit ihren Schützlingen die zehnjährige freie Trägerschaft des Internationalen Bundes Berlin-Brandenburg (IB).
1996, als die Stadt Potsdam Stück für Stück ihre Kitas abgab, war der IB der Retter in der Not. Von da an änderte sich das Konzept des 1966 gegründeten Hauses grundlegend. Lähmende Strukturen wichen einem offenen Konzept. Erzieher und Kinder sollten zu eigenen Entscheidungen erzogen werden. Die Vermittlung von Mut zu kreativen Konzepten der Erzieherinnen nahm dabei eine zentrale Stellung ein. Frei nach dem Motto „Probier das mal aus!“, wie Peter Grosse vom IB meint.
Jeanette Wohlfromm, die schon seit 16 Jahren in der Kita arbeitet, begrüßt die Entwicklung hin zu „einem Stück weit Selbstbestimmung im Tagesablauf der Kinder, statt der bisherigen Fremdbestimmung durch die Erzieher. Nur wenn Kinder auch frei über ihre momentanen Interessen entscheiden können, können sie auch Spaß am Lernen entwickeln.“ Das Konzept ist ganz einfach: Die Entscheidung, woran sie teilnehmen möchten, treffen die 68 Kinder allein. Sie können frei wählen, welches Projekt sie mit wem machen wollen.
Dabei haben die Kinder schon allein bei den Räumen eine große Auswahl: Angefangen bei einer Bibliothek über einen Sportraum bis hin zum Bau- und Theaterraum findet sich fast alles, was der kindlichen Kreativität Flügel verleiht.
Doch damit nicht genug: Seit dem Frühjahr 2003 setzt die Kita auf das Projekt der Potsdamer Universität „Pfiffikus durch Bewegungsfluss“ und bringt damit noch mehr Abwechslung in den Alltag. Pfiffikus ist ein Konzept, entwickelt von Prof. Dr. Frank Bittmann, zur Förderung koordinativer und kognitiver Fähigkeiten von Kindergarten- und Grundschulkindern. Spielerisch wird mit verschiedenen Bewegungsabläufen die Grundlage intellektueller Fähigkeiten geschaffen.
Überraschend ergab sich gestern ein weiterer Grund zur Freude: Im kommenden Sommer geht die Kita vollständig in den Besitz des Internationalen Bundes über. „Dann wird erstmal von Grund auf renoviert – vom Dach bis zum Keller“, freut sich Peter Grosse. rs
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