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Landeshauptstadt: Pflanzenpracht wie zur Zeit des Alten Fritz

Sanssouci - Von 730 auf mehr als 900 ist die Zahl der Kübelpflanzen angewachsen, die im Sommer die Besucher der Potsdamer Parks erfreuen. Am Sonnabend hatten Interessenten letztmals in diesem Jahr Gelegenheit, die südländischen Schönheiten in der Großen Orangerie am Nordrand von Sanssouci zu bewundern.

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Sanssouci - Von 730 auf mehr als 900 ist die Zahl der Kübelpflanzen angewachsen, die im Sommer die Besucher der Potsdamer Parks erfreuen. Am Sonnabend hatten Interessenten letztmals in diesem Jahr Gelegenheit, die südländischen Schönheiten in der Großen Orangerie am Nordrand von Sanssouci zu bewundern. Dazu zählen unter anderen rund 50 bis zu sieben Meter hohe und bis zu 140 Jahre alte Phönixpalmen, Kanarische Dattelpalmen, 200 Lorbeeren, 100 Zitrusbäume, 25 Myrten, Granatäpfel, Hahnenkammpflanzen und Oliven.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten hat damit fast wieder die Zahlen aus den Zeiten Friedrichs des Großen und seines Urgroßneffen Friedrich Wilhelm IV. erreicht, der das Orangerieschloss zwischen1851 und 1860 errichten ließ. Ermöglicht wurde der Zuwachs, weil neben der 103 Meter langen Westhalle nun auch die ebenso große, bis vor wenigen Jahren als Aktenlager des Landeshauptarchivs verwendete Osthalle für das Unterstellen genutzt werden kann.

An der Westhalle sind inzwischen Dachsanierung und Deckenerneuerung abgeschlossen. Bis auf drei Achsen bewältigt ist die Erneuerung der großen Kippfenster. Statt der in der DDR-Zeit eingebauten hölzernen Rahmen wurden wieder dem Original entsprechende aus Gusseisen eingesetzt. Notwendig sind noch Arbeiten am Fußboden und an den Innenwänden. Die Osthalle ist noch nicht saniert, kann aber bereits als Winterquartier für Kübelpflanzen genutzt werden. Hier stehen unter anderem die schwierige Dachsanierung und die Wiederherstellung der Stuckdecken aus. Die Einrüstung dient zunächst der Sanierung des Putzes und der Stuckelemente der Fassade. Bei den Arbeiten wurden auch die Postamente wiederhergestellt, auf denen 26 Skulpturen aus der Schule des Bildhauers Christian Daniel Rauch standen. Die 2,20 Meter hohen und bis zu einer Tonne schweren Schönheiten symbolisieren die Jahreszeiten, die Monate und die Tageszeiten, Künste und Wissenschaften.

Die Besucher der Sonnabendführung erfuhren, dass die 150 Jahre alte Kanalheizung in der Westhalle nach wie vor zuverlässig arbeitet. Hartmut Hiller arbeitet daran, sie auch im östlichen Pendant wieder in Betrieb zu nehmen. Von der mit Holz beschickten Feuerstelle an der Rückwand der Pflanzenhallen aus gelangt die Warmluft durch Kanäle in die Hallen. Verschiedene Regulierungsmöglichkeiten sichern unabhängig von der Außentemperatur stets das richtige „Betriebsklima“. Fünf - sieben Grad plus reichen aus, um die Pflanzen gut über die kalte Jahreszeit zu bringen. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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