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Landeshauptstadt: Pflasterstraßen in „heiklem Zustand“

Baubeigeordnete von Kuick-Frenz (SPD) legt Datenbank zu Potsdamer Grün- und Verkehrsflächen vor

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Die Spannbreite geht von „sehr gut“ bis „kurzfristige Sanierung nötig“: Die Stadt Potsdam hat eine Datenbank erstellt, die Auskunft gibt über den Zustand aller Potsdamer Straßen. Demnach sind 83 Prozent der Fahrbahnflächen in einem sehr guten Zustand, wie Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) gestern vor Journalisten erläuterte. Dies sei etwa auf die durchschnittlichen Investitionen in die Straßenerneuerung von 14,7 Millionen Euro pro Jahr zurückzuführen.

Neben den 7,5 Millionen Quadratmetern Verkehrsflächen sind auch zwei Millionen Quadratmeter Grünflächen und 300 000 Quadratmeter öffentliche Spielplatzflächen in der mit Hilfe von Satellitenbildern erstellten Datenbank erfasst. 1,7 Millionen Quadratmeter der Potsdamer Straßen haben eine Asphaltdecke und 425 000 Quadratmeter eine Deckenschicht aus Beton.

Die Datei enthält auch Angaben über die 340 000 Quadratmeter Naturstein- Pflasterstraßen in der Stadt. Von diesen seien zwölf Prozent in sehr gutem und 39 Prozent in gutem Zustand. Knapp die Hälfte jedoch, 48 Prozent sind laut Anja Reinicke, Arbeitsgruppenleiterin Straßenbau, in „heiklem Zustand“. Für diese Pflasterstraßen sei eine mittelfristige Sanierung nötig. „Kurzfristigst“, so Anja Reinicke, seien Maßnahmen bei einem Prozent nötig. Oder konkret: Holzmarktstraße, Röhrenstraße am Stern und der Satzkorner Weg sind die Pflasterstraßen in Potsdam, deren Zustand am schlechtesten sind und dringend erneuert werden müssten. Zumindestens für die Holzmarktstraße werde dies im Zuge des Neubaus der Potsdamer Feuerwache auch geschehen.

Im Zuge der Straßendatenbank ist auch eine Bewertungsmatrix für die Sanierung der Natursteinpflaster erstellt worden. In ihr werden Kriterien wie Lärmbelastung, Fahrkomfort, Verkehrsbelastung, Herstellung- und Unterhaltungskosten sowie städtebauliche Belange gegenüber gestellt. Mit Hilfe dieser Matrix will die Stadtverwaltung qualifiziert begründen, welche Straße im Zuge der Straßenerneuerung welchen Belag behält. Für die Jahn, die Siemens- und die Wattstraße in Babelsberg entschied sich die Stadt zunächst für Asphalt. Erst nach heftigsten Debatten zwischen Stadt und Anwohnerschaft lenkte die Verwaltung ein und sagte die Verwendung von Pflaster zu. Bei Wiederverwendung roten Originalpflasters in der Jahnstraße, wie von den Anwohner gefordert, besteht die Stadt aus fachlichen Gründen auf eine gebundene Verlegung, also auf mit Mörtel oder Harz verfestigte Fugen. Sie verweist dabei auf den Weberplatz, wo Pflaster nach der Sanierung ungebunden verlegt wurde und die mit Sand gefüllten Fugen bereits ausgewaschen sind.

Einen Vorschlag, wie die Fugen in der Siemens- und der Wattstraße zu verlegen sind, wollte von Kuick-Frenz gestern dem abendlichen Bauausschuss noch nicht geben. Sie erklärte lediglich allgemein, dass eine ungebundene Verlegung nur mit Formatsteinen zu akzeptieren ist. Mit Steinen also, die in eine rechteckige Form zugeschnitten sind.

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