
© Jan Kuppert
Sport: Pflicht erfüllt
Turbine Potsdam zog mit einem 4:1 gegen Sindelfingen in das DFB-Pokakl-Viertelfinale ein
Stand:
Der Deutsche Frauen-Fußball-Meister Turbine Potsdam ist am Sonntag sicher in das Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen, ohne dabei glänzen zu müssen. Mit 4:1 (1:0) besiegte er den VfL Sindelfingen durch Tore yon Yuki Nagasato (19., 54.), Inka Wesely (71.) und Chantal de Ridder (79.). Nicole Loipersberger erzielte zehn Minuten vor dem Abpfiff den Ehrentreffer für die Gäste vor 1242 Zuschauern. Bereits am morgigen Mittwoch steigt um 17 Uhr im Karl-Liebknecht-Stadion das Champions-League-Achtelfinale gegen Glasgow City FC.
Dem Auftritt entsprechend gestaltete sich auch das für Außenstehende gewohnt unterhaltsame Statement von Turbine-Trainer Bernd Schröder. Er wolle keine Namen nennen, „aber es hat keinen Sinn“. Die erste Elf stehe, so werden sie spielen, machte Schröder klar, dass sich keine der Spielerinnen, die sonst auf der Bank sitzen, für einen Auftritt angeboten hatte. Ausgenommen sehen von seiner Einschätzung wollte er Inka Wesely, die sonst auf der zentralen Mittelfeldposition nicht spiele, sagte Schröder. Neben Wesely liefen Isabel Kerschowski und Antonia Göransson für die geschonten oder erkälteten Stammspielerinnen Viola Odebrecht, Jennifer Cramer und Bianca Schmidt auf.
Turbine fand gegen den mit einer Vierer- und einer Fünferkette eisern verteidigenden Zweitligisten selten die nötige Abgeklärtheit, um sich spielerisch und im Ergebnis deutlicher abzuheben – nicht ungewöhnlich in Pokalspielen. Recht schnell und meist ziellos wurden Flanken in den Gäste-Strafraum geschlagen. Erste bemerkenswerte Ausnahme war Tabea Kemme, die über 30 Meter Jennifer Zietz am langen Pfosten bediente. Deren Schuss wehrte Jessica König zwar ab, Yuki Nagasato aber traf im Nachsetzen aus spitzem Winkel zum Führungstor (15.).
Sindelfingen hatte sich allerdings doch etwas ausgerechnet in Potsdam. Schon nach 22 Minuten brachte Trainer Niko Koutroubis die hoch aufgeschossene Nicole Loipersberger für Natalie Hezel. Und Loipersberger sorgte für wesentlich mehr Bewegung bei den Kontern, die die Gäste immer mal wieder fuhren. Babett Peter und Jennifer Zietz hatten stets Mühe zu klären. „Das hätte sie nicht 90 Minuten durchgehalten“, begründete Koutroubis das taktische Manöver. Zu seinem Leidwesen hatten seine Gäste da bereits ein Gegentor gefangen. Aber sie steckten bis zum Ende nicht auf.
Die Turbinen hätten mit einer deutlicheren Führung in die Pause gehen können. Aber Isabel Kerschowskis urwüchsiger Schuss landete am Lattenkreuz (40.). So fielen die weiteren Potsdamer Treffer nach der Pause. Nachdem Anja Mittag den Pfosten getroffen hatte (49.), machte es erneut Nagasato besser, als sie eine Flanke von Patricia Hanebeck noch leicht mit dem Kopf touchierte und ins Tor verlängerte. Weselys Kopfball zum 3:0 nach Genoveva Anonmas Flanke (67.) beendete auch die letzten Zweifel. Nach zwei Lattentreffern beendete de Ridder ein starkes Solo mit dem vierten Tor.
1. FFC Turbine Potsdam: Berger; Zietz, Kemme, Peter; I. Kerschowski (62. Cramer), Hanebeck, Wesely (75. Drews), Göransson; Anonma (71. de Ridder), Nagasato, Mittag
Ingmar Höfgen
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: