Sport: Pflicht erfüllt
Babelsberg bezwang Frankfurt – und hätte ein Dutzend Tore schießen können
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Babelsberg bezwang Frankfurt – und hätte ein Dutzend Tore schießen können Fünf Minuten vor dem Abpfiff fingen sich die Babelsberger Oberligakicker das Offensivfieber ein. Ein halbes Dutzend Angreifer standen vor dem Schlussmann des Frankfurter FC Viktoria, der bis dato drei Mal hinter sich greifen musste. Es war ein Meer von blau im sonst gelb-rot beherrschten Strafraum der Gäste, die aus der Abwehr heraus über Konter zum Erfolg kommen wollten. Bei beiden Mannschaften ging das Rezept am Ende nicht auf: Frankfurt konnte den Tabellenzweiten der Fußball-Oberliga nicht ansatzweise ärgern und die Elf um Trainer Peter Ränke vergaß, trotz vielfacher Überzahlspiele nach gelungenen Kombinationen zu vollenden. 3:0 (1:0) gewannen die Hausherren am Ostermontag vor 1842 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion, für mehr als die Pflicht befand Ränke das Gesehene nicht. Der Fußball-Lehrer aus Falkensee hatte das Verlangen nach einem klareren Sieg und erklärte nach der Partie: „Wir haben aus den Möglichkeiten zu wenig gemacht“. Wer weiß heute, wozu die Tore später gut sind. 52:46 steht es im direkten Vergleich der Tordifferenzen zwischen dem Tabellenersten Hertha BSC Amateure und den Babelsbergern, die noch aus eigener Kraft Oberligameister werden können und damit zwei Relegationsspiele um den Aufstieg in die Regionalliga bestreiten würde. Beim noch ausstehenden Rückspiel gegen die Hertha-Bubis um Trainer Karsten Heine und drei Punkten Rückstand auf die Berliner könnte am Saisonende das Torverhältnis entscheiden. „Vielleicht spielt das noch eine Rolle“, so Ränke, der dennoch nicht unzufrieden wirkte. „Asche müssen wir uns nicht aufs Haupt streuen“, kontert der Trainer aufkommende Kritik. Denn sein Stürmer Kostas Pantios traf zwei Mal und bereitete das dritte Tor vor. War er der Mann des Tages? Zwei andere standen vor der Partie im Rampenlicht. Enrico Röver wurde für seinen 100. Einsatz im Babelsberger Trikot und Hendryk Lau für seinen 150. geehrt. Während Lau den Dank gerne entgegen nahm, hat Röver das hundertste seiner Ansicht nach letzte Woche gegen den Eisenhüttenstädter FC Stahl hinter sich Ein drittes Jubiläum gab es in der 79. Minute: Markus Rasche, in der Winterpause zum SVB gewechselt, gab nach einem Kreuzbandriss nun auf der linken Außenbahn sein Debüt im blauen Dress. Bis dahin agierten die Babelsberger gegen eine schwache Frankfurter Mannschaft überlegen. Nach zwei vergebenen Chancen durch Lau und Pantios machte zweiterer in der 17. Minute alles richtig und köpfte eine Lau-Flanke vom Fünfmeterraum ein. Weitere Möglichkeiten der beiden Stürmer verschwanden im Babelsberger Himmel. „In der Halbzeit bin ich etwas lauter geworden“, sagte Ränke. Auch die Frankfurter schworen sich in der Kabine ein, Hoffnungen auf den Ausgleich mussten sie jedoch schnell ablegen: eine Minute nach Wiederanpfiff bekam der gut einen Meter im Abseits stehende Benedikt Löhr den Ball, gab auf Pantios ab, der zum 2:0 verwandelte. Während Babelsberg jubelte, protestierte Frankfurt: „Das war ein psychologischer Knacks für uns“, ohne dass es der Knackpunkt des Spiels gewesen sei, so Frankfurts Trainer Matthias König. Noch mehr Platz für die Babelsberger um Fußball zu spielen gab es ab der 64. Minute: Pochanke sah vom Schiedsrichter Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel. Die sich bietenden Räume nutzten die Babelsberger bis zum Frankfurter 16-Meterraum, mit den Einschussmöglichkeiten gingen sie fahrlässig um. Einzig Andreas Lücke traf einen Volleyschuss aus 17 Metern, der nach Pantios-Vorlage von der Grundlinie in die rechte untere Ecke rollte. „Am Ende bin ich noch dankbar, dass keiner mehr ein Tor schießen wollte“, scherzte Trainer König. Doch daran wird es nicht gelegen haben. jab SV Babelsberg: Rauch; Warnick, Benthin, Bengs, Kindt (46. Okuyama), Lücke, Moritz, Löhr (79. Rasche), Neumann, Lau (77. Röver), Pantios
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