Landeshauptstadt: Pförtner-Staus: SPD will Jakobs zügeln
Im Streit um die Pförtnerampeln hat die Potsdamer SPD eine gemeinsame Verkehrsstrategie von Landeshauptstadt und Landkreis Potsdam-Mittelmark gefordert, die bislang immer gescheitert war. Es sei ein Neustart nötig, es müsse neues gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden, sagte am Dienstag der Potsdamer SPD-Chef Mike Schubert.
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Im Streit um die Pförtnerampeln hat die Potsdamer SPD eine gemeinsame Verkehrsstrategie von Landeshauptstadt und Landkreis Potsdam-Mittelmark gefordert, die bislang immer gescheitert war. Es sei ein Neustart nötig, es müsse neues gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden, sagte am Dienstag der Potsdamer SPD-Chef Mike Schubert. Indirekt übte Schubert damit deutliche Kritik am SPD-Oberbürgermeister Jann Jakobs.
Jakobs hatte mit einem Beitrag auf der offiziellen Potsdamer Internetpräsenz den seit Wochen schwelenden Konflikt um die Pförtnerampeln, die im Umland Staus produzieren, noch verschärft (PNN berichteten). Jakobs wirft in seiner Online-Kolumne den Nachbargemeinden Egoismus vor; sie hätten die Havelspange zur Innenstadt-Umfahrung sowie die sogenannte Netzverknüpfung der Bundesstraßen zur Umfahrung der gesamten Landeshauptstadt abgelehnt, beschwerten sich jetzt aber über die Konsequenzen. Im Umland, aber auch in Potsdam löste Jakobs damit Irritationen aus.
Potsdams SPD-Partei- und Fraktionschef Schubert will jetzt, dass Stadt und Landkreis künftig die Verkehrsentwicklung, den Straßenbau und den öffentlichen Nahverkehr gemeinsam planen. Dazu solle es zunächst eine Erhebung zur Mobilität in der Region geben. Die Planung müsse das Wachstum Potsdams und von Potsdam-Mittelmark, die demografische Entwicklung der Bevölkerung und den sogenannten Wirtschaftsverkehr – die Fahrten zur Arbeit – berücksichtigen. Schon jetzt müssten die Verkehrsgesellschaften und ihre Liniennetze enger verzahnt werden. Auch müsse es ein gemeinsames Park-and-Ride-System geben. Schubert wies darauf hin, dass in den vergangenen 20 Jahren zahlreiche Versuche von Stadt und Landkreis, gemeinsam zu planen, gescheitert seien.
Die Werderaner CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig forderte Potsdams Oberbürgermeister am Montag auf, endlich Gespräche mit den Nachbargemeinden und der Landesregierung über ein gemeinsames Verkehrskonzept aufnehmen. Potsdam könne nicht „auf dem Rücken der Berufspendler und über die Köpfe der Nachbargemeinden hinweg die Kleinstaaterei vorantreiben“. Der Verkehr werde weiter zunehmen, die Pendler bräuchten bessere Angebote, um auf das Auto zu verzichten. Dazu gehöre ein dichterer Takt des Regionalexpresses 1 in der Hauptverkehrszeit, so Ludwig. SCH
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