Landeshauptstadt: Pfui, pfui – welch garstig Ding
„Uferweg: Kirschs Anfrage darf nicht zum Parteiausschluss führen“, 13. SeptemberJa!
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„Uferweg: Kirschs Anfrage darf nicht zum Parteiausschluss führen“, 13. September
Ja! Endlich erklärt uns einmal jemand, wie das alles wirklich gekommen ist: Der Grund, weshalb die Einwohner Potsdams gern Zugang zum Uferweg am Griebnitzsee haben möchten, ist der Sozialneid. (Pfui, pfui – welch garstig Ding!)
Und schuld an allem ist die Stadt, denn erst die hat diesen bösen, bösen Sozialneid geschürt, indem sie den Normalbürgern vorgegaukelt hat, dass es ein Privileg sei, Eigentümer einer Villa am Ufer des Griebnitzsees zu sein! Ohne diese städtische Hetze wäre natürlich kein Potsdamer auf so eine absurde Idee gekommen: Eine Villa am Seeufer zu besitzen, ist ja wohl um nichts angenehmer, als zur Miete in einem Plattenbau am Stern zu wohnen, das weiß doch jedes Kind. Und jetzt - und dafür sollten wir ganz besonders dankbar sein - kommt die Enthüllung des schäbigen Motivs: Wählerfang! Au weia! Die in Potsdam regierende Partei ist sich doch tatsächlich nicht zu schade, zu diesem Zweck einfach die Interessen der Mehrheit zu vertreten und dabei auch die Dinge beim Namen zu nennen. Diese Leute sollten sich was schämen, denn das ist ja wahrhaftig Populismus erster Güte. Nachdem mir nun endlich klar geworden ist, dass ich nur meinen peinlichen Sozialneid auslebe, wenn ich am Griebnitzsee spazieren gehen möchte, bin ich natürlich auch dafür, dass der Uferweg für alle Zeiten für die Allgemeinheit geschlossen wird.
Wolfgang Rackebrandt, Potsdam
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