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TURNEN: Philipp Boy: Botschaft vom Körper

Philipp Boy wählte seine Worte mit Bedacht, aber er wollte niemandem etwas vorspielen. „Vielleicht hat mein Körper eine Botschaft für mich“, sagte der tief deprimierte Turner aus Cottbus, nachdem er mit zwei schweren Fehlern den größten Anteil am enttäuschenden siebten Platz im Teamfinale zu verantworten hatte.

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Philipp Boy wählte seine Worte mit Bedacht, aber er wollte niemandem etwas vorspielen. „Vielleicht hat mein Körper eine Botschaft für mich“, sagte der tief deprimierte Turner aus Cottbus, nachdem er mit zwei schweren Fehlern den größten Anteil am enttäuschenden siebten Platz im Teamfinale zu verantworten hatte. Das Versagen in der Mannschaft, die Stürze von Seitpferd und Reck, waren eine weitere Last für Boy. Nach dem persönlichen Scheitern in der Qualifikation für den Mehrkampf, nach Tagen voller Schmerzen in seinem verletzten Fuß, nach seinem persönlichen „Scheißdrecks“-Jahr 2012: „Im Herzen ist mehr kaputt gegangen als im Fuß“, sagte der Gezeichnete.

Die Botschaft, die sein Körper womöglich geben will, wurde nicht ausgesprochen: „Ich bin jetzt nicht klar genug im Kopf.“ Doch er wiederholte es mehrfach, bezogen auf seine sportlichen Träume im Olympia-Jahr: „Jetzt ist es alles vorbei.“ Es ist ein tiefer Sturz, den auch robustere Typen als der 25-Jährige schwer verkraften würden. In den Jahren, als der lange Zeit herausragende deutsche Turner Hambüchen mit den Folgen einer gerissenen Achillessehne kämpfte, war der vielseitige und elegante Boy auf dem Gipfel seiner Kunst. Dann fügten sich - während Hambüchen auf die Bühne zurückkehrte - Verletzungen und Rückschläge zusammen, die über rein Körperliches hinausgehen. Sein Karriereende scheint nicht ausgeschlossen. dapd

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