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Sport: Philipp Walsleben winkt der Cross-Hattrick

Kleinmachnower will wieder Deutscher Meister werden – erneut vor Christoph Pfingsten aus Stahnsdorf

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Der Titelverteidiger ist zuversichtlich. „Ich will wieder Gold und hoffe, dass es klappt, denn ich bin derzeit ganz gut in Form“, sagt Philipp Walsleben vor den Deutschen Radcross-Meisterschaften am kommenden Wochenende im südhessischen Lorsch. Dort will der Kleinmachnower Radprofi, der für den belgischen Cross-Rennstalls BKCP-Powerplus fährt, am Sonntag den Hattrick schaffen und zum dritten Mal in Folge den Querfeldein-Titel bei den Männern gewinnen. „Meine Beine sind momentan ganz gut“, signalisiert Walsleben, der zuletzt innerhalb einer Woche gleich fünf schwere Cross-Rennen bestritt und dabei in Diegem (6.), Loenhout (5.) und Tervuren (5.) weit vorn landete.

„Seit Weihnachten läuft es ganz gut für mich“, meint Walsleben, der derzeit allerdings von einer Erkältung geplagt wird. Vor den Feiertagen war er mal wieder daheim in Kleinmachnow, ehe er just am 24. Dezember in seine Wahlheimat Belgien zurück musste. Von dort wird er am Freitag zum eine Stunde dauernden Rennen reisen, dessen 2,6-Kilometer-Kurs rund um das zum Unesco- Weltkulturerbe zählende Kloster Lorsch er noch nicht kennt. „Das ist das einzige kleine Fragezeichen“, so der 23- Jährige, der sich bereits einige Videos ansah und daher weiß: „Die Strecke soll relativ flach sein und viele Asphaltabschnitte haben. Ich werde sie am Samstag beim Training sehen – das muss reichen.“

Zu Walslebens härtesten Konkurrenten dürfte wieder sein langjähriger und nur einen Tag jüngerer Dauerrivale, der Stahnsdorfer Christoph Pfingsten vom niederländischen Cyclingteam de Rijke, zählen. Auch Pfingsten, der im vergangenen Jahr in Magstadt zu Silber fuhr, fühlt sich gut in Form. „Ob es diesmal aber für Gold reichen könnte, weiß ich nicht. Philipp ist klarer Favorit“, erklärt der 23-Jährige, der seit kurzem an der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg in Potsdam studiert und zuletzt in Herford und Vechta zwei nationale Rennen gewann. „Das lief besser als im vergangenen Jahr. Aber bei den Weltcups, wo ich auch mal auf vordere Plätze fahren wollte, hatte ich immer Pech – mal stürzte ich, mal riss die Kette, mal hatte ich einen Platten“

Für Max Walsleben, den knapp drei Jahre jüngeren Bruder des Männer-Titelverteidigers, wäre am Samstag eine Medaille im 50 Minuten dauernden U23-Rennen ein tolles Ding. „Ich hoffe auf einen Platz unter den ersten fünf, denn die bisherige Saison lief nicht gerade atemberaubend für mich“, meint der Kleinmachnower, der im Herbst eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in Berlin-Kreuzberg begann und dadurch nur noch eingeschränkt trainieren kann. Außerdem behindert ihn immer noch eine Stahlplatte, die er seit einem Schlüsselbeinbruch in der rechten Schulter hat. „Da darf ich nicht rauffallen, weil mein Schlüsselbein sonst völlig ruiniert werden könnte“, so der 20-Jährige vom Team Jenatec Cycling Cross. „Bei Eis und glitschigem Boden muss ich deshalb vorsichtiger um die Kurven fahren als die Konkurrenz.“ Nach den Heim-Weltmeisterschaften Ende Januar in St. Wendel soll die Platte endlich aus dem Körper. „Bis dahin gilt: Safety first“, erklärt Max Walsleben. Michael Meyer

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