Karsten Brodowski ging es in den vergangenen Tagen nicht gut. „Mich hatte ein Magen-Darm-Infekt umgehauen“, erzählt der Skuller der Potsdamer Ruder-Gesellschaft. „Ausgerechnet in den letzten Tagen ging kaum noch etwas.“ Dabei wollte Brodowski am kommenden Sonnabend bei den 10. Deutschen Ergometer-Meisterschaften in der Berliner Sporthalle Schöneberg nicht nur seinen Titel verteidigen, sondern auch wieder eine neue persönliche Bestzeit für die simulierten 2000 Meter schaffen. Im vergangenen Jahr schraubte der Mahlower, der jetzt mit Freundin Stefanie in Berlin-Spandau lebt, seine Bestmarke auf 5:40 Minuten, „diesmal wollte ich darunter bleiben“, sagt er. „In der Vergangenheit war diese Zeit für mich immer eine gewisse Orientierung dafür, wie ich mich weiterentwickelt habe. Diesmal muss ich nun erst abwarten, wie fit ich bis zum Sonnabend wieder werde.“
Das Jahr 2006 bewertet Brodowski als „eigentlich leistungsmäßig erfolgreich. Es ist aber anders verlaufen als gedacht.“ Der Maschinenbau-Student, im Vorjahr Weltmeisterschafts.Sechster im Doppelvierer, wollte wieder zur A-WM, „denn alles andere ist ein Rückschritt“, meint der Schützling von Trainer Dieter Öhm. „Meine Leistungen stimmten auch, aber man erklärte mir, ich hätte Anpassungsprobleme in Mannschaftsbooten.“ Der PRG-Skuller blieb für Eton unberücksichtigt und hielt sich bei den U23-WM in Hazewinkel mit dem Titel im Einer zumindest ein bisschen schadlos. Sein Ziel bleibe aber auch 2007die A-Nationalmannschaft, betont Brodowski. „Das ist auch wichtig Richtung Olympia 2008. Ich habe Peking weiter fest im Blick. Mein ganzer Lebensrhythmus ist darauf ausgerichtet, dort eine Medaille zu gewinnen. Und das wird wohl am ehesten in einem Mannschaftsboot möglich sein.“ Er wolle jetzt versuchen, die angesprochenen Anpassungsprobleme abzustellen. „Empfehlen muss ich mich aber über eine gute Einer-Leistung. Und wichtig wird sein, mein physisches Potenzial auf dem Wasser richtig zur Geltung zu bringen.“
Ihr physisches Potenzial werden am Sonnabend neben Brodowski neun weitere Potsdamer Aktive am Ergometer prüfen: Juliane Domscheit, Antje Schindler, Christin Hoffmann, Susanne Klemm und Sandra Hiller bei den A-Juniorinnen, Michelle Fischer, Stefanie Groß und Lutz Menzel bei den 19 Jahre und älteren Frauen/Männern sowie Mandy Reppner bei den Leichtgewichten. Außerdem sind vier Seekrug-Vierer beim Allianz-Talente-Wettstreit dabei.
Außerdem soll die Potsdamer RG in Schöneberg nachträglich den Deutschen Jugendpokal als bester Verein bei den Deutschen Nachwuchs-Meisterschaften überreicht bekommen. Bei den Titelkämpfen war die PRG irrtümlich auf Rang 2 hinter Magdeburg eingeordnet worden.
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