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Landeshauptstadt: Picknick erst im Herbst

Gartendirektor Rohde: Engagement nicht negiert

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Sanssouci - Das 2007 vom Industrieclub Potsdam initiierte jährliche Picknick in einem der Berliner oder Potsdamer Welterbeparks soll nun doch fortgesetzt werden. Darauf verständigten sich Clubpräsident Gerhard Lehmann und der Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Michael Rohde. Das für Mai oder Juni im Pleasureground des Babelsberger Parks vorgesehene Picknick war von der Stiftung abgesagt worden – sehr zur Enttäuschung der Organisatorin, Bettina von Finck. Sie sah damit bürgerschaftliches Engagement unzureichend gewürdigt. Auch wenn die Erlöse aus den Picknicks nicht so hoch sind, um daraus Vorhaben in fünfstelliger Höhe zu finanzieren, so kämen sie doch kleineren Wiederherstellungsprojekten innerhalb der Gärten und Parks zugute. Zudem lenkten die Veranstaltungen den Blick der Öffentlichkeit auf die Welterbeparks und machten ihre Schönheit in besonderer Weise erlebbar.

Mit der Absage des Picknicks wolle die Stiftung keineswegs bürgerschaftliches Engagement abwerten, erklärte Gartendirektor Michael Rohde auf Anfrage. Im Gegenteil, daran sei die Stiftung stark interessiert. In dieser Saison seien seine Mitarbeiter durch die Veranstaltungsreihe „Preußisch Grün“ mit Gartentagen, Parkspaziergängen und Gartensprechstunden jedoch so stark belastet, dass er für die Betreuung des Picknicks keine Möglichkeiten sehe, schon gar nicht im Park Babelsberg. Dagegen könnte man einwenden, dass gerade diese Veranstaltung sehr gut in die Bemühungen gepasst hätte, den Besuchern die Bedeutung und die Einmaligkeit der Welterbeparks näher zu bringen.

Der Gartendirektor kündigte gegenüber PNN an, mit dem Industrieclub über eine Fortsetzung beziehungsweise Wiederaufnahme der Picknicks zu sprechen. Die für dieses Frühjahr angekündigte Veranstaltung könne nunmehr im Herbst stattfinden. Auch Stiftungs-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh bestätigte, solche Aktivitäten seien der Stiftung weiterhin willkommen.

Dem ersten Picknick im Vorjahr ist zu verdanken, dass auf der Pfaueninsel wieder eine „Sultanszeder“ wächst. Der Ankauf des Jungbaums wurde aus den Erlösen des abendlichen Treffens mit einer Inselführung, musikalischen und kulinarischen Genüssen finanziert. Der Baum, der inzwischen gut angewachsen ist, ersetzte die durch den Sturm „Kyrill“ entwurzelte 25 Meter hohe Zeder, die Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1898 von einer Reise ins Osmanische Reich als Geschenk des Sultans mitgebracht hatte. Sie erinnerte an die engen deutsch-türkischen Beziehungen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. E. Hoh

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