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Im Walde. Fünf Männlein steh’n im Walde und werben für den Wildpark

© M.Thomas

Landeshauptstadt: Picknick im Wildpark

Fünf Männer sangen hohes C für Radlerbrücke

Stand:

Es standen nicht nur fünf Männlein im Walde – so hatten sich die A-cappella-Sänger „Das hohe C“ am Pfingstmontag im Wildpark angekündigt. Es waren wegen des Engagements für Potsdams herrliches Waldstück, wegen des schönen Wetters, aber auch wegen der vortrefflichen Sänger an die 500 Besucher gekommen. Sie hatten sich zum Picknick und wegen der „Vitamine fürs Ohr“ am Wegestern im Wildpark niedergelassen, lauschten den Volksliedern und den neueren A-capella- Gesängen und wollten sich mit ihrem Besuch für den Erhalt des Wildparkes als das von Lenné konzipierte Naturreservat einsetzen. Zwar durchschneidet das Waldstück seit Langem eine Eisenbahnlinie, gebaut zu DDR-Zeiten als Fortsetzung der Ringanbindung von Berlin-Potsdam-Werder über den Templiner See, aber der Wildpark-Verein möchte die beiden Parkteile wenigstens durch eine Brücke über die Bahngleise wieder vereinen.

Der Verein wurde 2004 gegründet, nachdem der Bau einer Umgehungsstraße für Potsdam entlang der Bahntrasse in den Bundesverkehrsplan aufgenommen worden war. Inzwischen hat er 205 Mitglieder, die argwöhnisch beobachten, ob diese Umgehungsstraße nicht doch wieder zur Diskussion steht. Denn noch immer ist sie nicht aus dem Bundesverkehrsplan gestrichen. Der Bau der Fußgängerbrücke sei möglich, meint Vereinsvorstandsmitglied René Lehmann. „Die Deutsche Bahn unterstützt uns bei unserem Anliegen. Sie würde das Gelände für den Brückenbau zur Verfügung stellen, will aber nicht die Baulastträgerschaft übernehmen“, erklärte er gestern zum neuesten Stand der Entwicklung. In Kürze soll es ein Gespräch mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) geben, denn Lehmann sieht die Stadt in der Pflicht. Die Brücke würde etwa 400 000 Euro kosten. Das Geld könnte durch Fördermittel und Sponsoring eingeworben werden, meint Lehmann. „Wenn wir von allen, die ein Mitspracherecht haben wie die Stadt, die Forst und die Schlösserstiftung, ein positives Votum bekommen, ist die Geldbeschaffung das kleinere Problem.“ Das habe die Aufstellung der beiden Bronzehirsche gezeigt, die jetzt den Eingang zum Wildpark zieren und die 30 000 Euro gekostet hätten.

Vorstandsmitglied Manfred Swoboda setzt sich aber noch für einen anderen „Verbinder“ ein. Seit vier Jahren kämpft er um eine Radlerbrücke über den Zernsee zwischen Wildpark-West und Werder. Sie wäre ein interessantes touristisches Angebot und würde zudem Berufspendlern den Weg zur Arbeit und Schülern den Weg zum Gymnasium oder zum Oberstufenzentrum erleichtern. Im Moment muss noch ein schmaler provisorischer Übergang über die Eisenbahnbrücke neben den Schienen genutzt werden.

Pfingsten wurde jedoch erst einmal eine vitaminreiche Brücke gebaut zwischen Liebhabern des Wildparkes und dessen neuen Freunden. dif

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