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Probe für Freitag. Gestern wurde in der Kita Wilde Früchtchen gelaufen.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Picknick mit Laufen

350 Kinder eröffnen am Freitag mit dem Zwergenlauf das neunte Lauffest zugunsten der Stiftung Altenhilfe. Schüler, Klinik- und Verwaltungsmitarbeiter folgen

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Mittwochmorgen in der Kita „Wilde Früchtchen“ in Eiche. Ole Rasmus versucht die Kindergruppe zur Ruhe zu bringen. Ganz kurz nur, ruhig stehen, durchatmen, und vor allem: nicht zum Spielen woandershin laufen. Alles soll spielerisch vor sich gehen. Dann der Start: „Los!“, Lysander, Janek, Leonardo und alle anderen flitzen los, über die kleine Erhöhung in der Mitte des Kita-Spielplatzes. Jetzt gibt es kein Halten mehr, auf der kleinen Freifläche ist schnell eine Runde zurückgelegt.

Es ist eine kurze Übung für den großen Ausflug am Freitag. Schon traditionell werden die größeren Kinder aus Eiche beim neunten Lauffest zugunsten der Stiftung Altenhilfe mitlaufen. Im Stadion Luftschiffhafen treffen sie früh um 9 Uhr auf viele junge Mitläufer: 350 Kinder aus 14 Kitas der Arbeiterwohlfahrt (AWO) werden ihre Runden dort drehen. Auch Erzieher und Eltern sind dabei und laufen mit. Die Einladung, Runden zu drehen, ob laufend, gehend, walkend, schlendernd oder spazierend, gilt für alle Interessierten. Um 18 Uhr wird der Läufer mit den meisten absolvierten Runden ausgezeichnet.

Die Kinder nehmen den Tag wohl eher als Ausflug wahr. „Viele Eltern nehmen sich extra frei für diesen Ausflug“, sagt Rasmus, der die Kita „Wilde Früchtchen“ seit Ende 2011 leitet. Rucksack packen, Getränke und Lunchpaket nicht vergessen. Um 8.08 Uhr fährt der Bus. Wenn er pünktlich kommt.

Der Freitag steht in der Kita für das Ende der Vorbereitung, der Beginn lag irgendwann Anfang August. Seitdem versucht Rasmus „unregelmäßig regelmäßig“ mit den Kindern spielerisch Laufen zu üben – auch auf größeren Plätzen. Erwärmen. Kräfte einteilen lernen. Und natürlich der Start. Das Wort Training will der 42-jährige Kita-Leiter, der schon zehn Jahre lang als Sozialpädagoge im Bereich Familien-, Kinder- und Jugendtherapie arbeitete, nicht benutzen. Er weiß: Für viele Eltern ist es wichtig, dass sich die Kinder regelmäßig bewegen. Deshalb ist Bewegung wichtiger Bestandteil des Kita-Alltags.

Die Jüngsten, aber vor allem möglichst viele machen mit, damit die Älteren unterstützt werden – diese Idee steht auch bei der neunten Auflage des Lauffestes wieder im Vordergrund. Mehr als 2400 Teilnehmer liefen im vergangenen Jahr insgesamt 39 862 Runden. Beste Läuferin 2012 war Kira Rehfeld mit 75, bester Läufer Tino Hellwig mit 190 Runden.

Für Freitag gibt es schon viele feste Zusagen. Allein 1000 Runden hat die Lenné-Gesamtschule, die erstmals die Runden aller Tielnehmer zählt und auswertet, als Ziel ausgerufen – und alle Schulen zum Lauffest eingeladen. Das Klinikum „Ernst von Bergmann“ will den gesamten Tag über immer mindestens einen Läufer auf der Bahn haben, die 35 bis 40 sportlichsten Verwaltungsmitarbeiter sind ab 14 Uhr im Stadion zu sehen. Zusätzlich treten ab 11 Uhr Potsdamer auf einem Fahrrad-Ergometer gegen andere Städte an.

Für die Stiftung Altenhilfe dürfte es sich lohnen: In den vergangenen Jahren wurde durch die Startgebühren, aber auch durch Spenden aus anderen Bereichen, das Vermögen der kommunalen Stiftung Altenhilfe auf 304 381,92 Euro vermehrt. Die Stiftung unterstützt bedürftige ältere Potsdamer, die knapp über jenen Grenzen liegen, bei denen staatliche Unterstützung greift. 2012 wurden 26 Anträge in einer Gesamthöhe von 10 450 Euro bewilligt, darunter Kühlschränke, Waschmaschinen, Brillen, aber auch Geld für Renovierungsarbeiten. Auch Ausflüge können unterstützt werden.

Ingmar Höfgen

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