Landeshauptstadt: Piepser im Winter-Wartestand
Stadtverwaltung und Winterdienst: „Potsdam ist für Wintereinbruch gut gerüstet“ / Salzlöseanlage Am Buchhorst
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Stadtverwaltung und Winterdienst: „Potsdam ist für Wintereinbruch gut gerüstet“ / Salzlöseanlage Am Buchhorst Von Günter Schenke Knapp zwei Wochen vor dem kalendarischen Winteranfang sehen die Verantwortlichen der Stadt einem Kälteeinbruch und dem Kampf mit Schnee und Glatteis gelassen entgegen. „Unser Winterdienst ist gut gerüstet“, versichert Jürgen Dörries aus seinem „Gefechtsstand“ Am Buchhorst 43. Bereits im Oktober hat die Stadtverwaltung die notwendigen Voraussetzungen für einen reibungslosen Wintereinsatz bei Schnee und Eisglätte geschaffen. Ihren ehemaligen Mitarbeiter Willi Behrend, langjährig verantwortlich für den Winterdienst, hat sie für die Nachtbereitschaft seitens der Stadt reaktiviert. Wie schon im Vorjahr ist die Firma Peter“s Baustofftransporte mit der praktischen Ausführung des Winterdienstes betraut. Firmenchef Jörg-Peter Wolf ist der personifizierte Bereitschaftsdienst. „Sein Piepser ist Tag und Nacht auf Empfang“, bemerkt Dörries. Wolf betont, dass ein Bereitschaftsdienst, also Mitarbeiter, die auf ihren Einsatz bei einem Wintereinbruch warten, aus Kostengründen nicht vorgehalten werde. Alarmiert werde der Einsatz durch Wetterdienste sowie durch Polizei und Feuerwehr. Obwohl die Telefonnummern des Winterdienstes durch die Stadtverwaltung öffentlich bekannt gegeben wurden, gibt Wolf auf Anrufe von Bürgern wegen Schnee und Glätte nicht viel. „Das waren in der Vergangenheit immer Anrufe, die uns in die Irre führten“, sagt Wolf und verlässt sich daher lieber auf fachlich versierte Informationen. „Wir fahren dann die Strecke ab und organisieren die Einsätze“, beschreibt er das Prozedere. Sowohl die Winterdienstfirma als auch die Stadtverwaltung setzten auf eine zweigleisige Wetter-Warnschiene. Einmal richten sie sich nach den Informationen des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam und zum anderen nach denen von „MC Wetter“. „Die beiden unterscheiden sich etwas in der Trefferquote“, kommentiert Dörries. „Die Bunker sind randvoll“, sagt Jörg-Peter Wolf und meint die Lager für das Streugut. In Potsdam werden die für den Winterdienst ausgewählten Straßen mit Feuchtsalz behandelt und die Radwege mit Sand beziehungsweise einem Sand-Splitt-Gemisch abgestumpft. Am Buchhorst ist für die Salzmischung eigens eine Salzlöseanlage eingerichtet worden. Aus einem Silo wird das Salz entnommen und mit Wasser zu einer feuchten Masse vermischt, die dann mit einem Feuchtsalzstreuer auf die Fahrbahn gebracht wird. Sowohl am Buchhorst als auch in einer Halle an der Großbeerenstraße stehen die Spezialfahrzeuge und -geräte wie Feuchtsalzstreuer und Schneepflüge in Bereitschaft. Die Stadt streut und räumt in Ortslagen mit Bundes- und Landesstraßen, in Straßen für den öffentlichen Personennahverkehr und in verkehrswichtigen Stadtstraßen. Zu Letzteren zählen die Sammelstraßen in Wohngebieten, beispielsweise die Geschwister-Scholl-Straße in der Brandenburger Vorstadt. Dazu lässt sie ausgewählt Radwege, Fußgängerüberwege, Gefällestrecken und ausgewählte Treppen- und Rampenanlagen räumen. Meist stehen an solchen kritischen Punkten aber Schilder, auf denen vorsorglich vermerkt ist, dass im Winter nicht geräumt wird, zum Beispiel an der Weinbergstraße oder an der Treppe zum Finkenweg in der Teltower Vorstadt. Es gibt klimatische Ausnahmesituationen, in denen auf den besten Winterdienst aus objektiven Gründen kein Verlass ist, zum Beispiel bei Eisregen oder bei anhaltendem starken Schneefall. Dann helfen nur eigene Aufmerksamkeit und Vorsicht.
Günter Schenke
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