Landeshauptstadt: Pilotprojekt zum gemeinsamen Lernen

Gemeinsamer Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung: Auch in Potsdam geht die sogenannte Inklusive Schule ab dem heutigen Montag an neun Pilotschulen den Praxistest. Dort lernen Schüler mit Förderbedarf beim Lernen, bei der Sprache und bei der emotionalen und sozialen Entwicklung in „normalen“ ersten Klassen. Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sieht Inklusion vor.

Zahlen dazu, wie das brandenburgweit gestartete Pilotprojekt von den Potsdamer Schülern angenommen wird, gibt es allerdings nicht: Sonderpädagogische Feststellungsverfahren sollen „ausdrücklich vermieden werden, sodass es hierzu keine Statistik/Erfassung/Zahlen gibt“, erklärte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf PNN-Anfrage. Das Schulamt gehe entsprechend der Annahme des brandenburgischen Bildungsministeriums pauschal von einem Anteil von fünf Prozent Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus. Die teilnehmenden Schulen bekommen unter anderem mehr Lehrerwochenstunden, das Projekt wird wissenschaftlich begleitet.

In Potsdam beteiligen sich acht der 21 städtischen Grund- und Oberschulen mit Primarstufe sowie eine Grundschule in freier Trägerschaft an dem Pilotprojekt: Die Gerhart-Hauptmann-Grundschule, die Grundschule am Humboldtring, die Grundschule am Pappelhain, die Grundschule im Kirchsteigfeld, die Rosa-Luxemburg-Grundschule, die Grundschule „Hanna von Pestalozza“, die Goethe-Grundschule und die Montessori-Oberschule. Von den freien Schulen ist die Neue Grundschule Potsdam dabei.

Über Rahmenbedingungen für den Umbau des Schulsystems in Potsdam diskutiert Potsdams Bildungsbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU) am Mittwochabend ab 19 Uhr im Haus der Generationen, Milanhorst 9, mit zwei Schulleitern, Heike Noll vom Staatlichen Schulamt sowie Jan-Peter Schmarje vom Behindertenbeirat. Die Veranstaltung, zu der die Landtagsfraktion der Bündnisgrünen eingeladen hat, beginnt 19 Uhr. jaha