Homepage: Ping-Pong für sicheren Code
Potsdamer Physiker um Juniorprofessor Dr. Martin Ostermeyer haben erstmals erfolgreich eine neuartige Methode zur sicheren Verschlüsselung von Informationen mit Hilfe von so genannten verschränkten Photonenpaaren getestet.
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Potsdamer Physiker um Juniorprofessor Dr. Martin Ostermeyer haben erstmals erfolgreich eine neuartige Methode zur sicheren Verschlüsselung von Informationen mit Hilfe von so genannten verschränkten Photonenpaaren getestet. Mit diesem Verfahren kann ein Schlüssel zum Codieren einer Information, die zwischen zwei Kommunikationspartnern verschickt werden soll, erstellt und abhörsicher verschickt werden. Die theoretischen Grundlagen für das Verfahren wurden ebenfalls an der Universität Potsdam von Kim Boström aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Martin Wilkens entwickelt.
Die Forscher bezeichnen ihre Methode als Ping-Pong-Protokoll: Der Schlüssel entsteht, indem der Empfänger einen Teil des Informationsträgers zum Sender der Nachricht schickt („Ping“) und der Sender ihn nach einer Modifizierung wieder an den Empfänger zurück sendet („Pong“). Weil immer nur ein Teil des Informationsträgers übertragen wird, können Dritte ihn nicht zur Informationsextraktion nutzen, selbst wenn sie ihn abfangen könnten. Das Verfahren ist damit bei gleicher Datenübertragungsrate sicherer als alle bisherigen herkömmlichen oder auf Quanten beruhenden Verschlüsselungsmethoden.
In einem kürzlich erfolgreich durchgeführten Experiment übertrugen Ostermeyer und sein Diplomand Nino Walenta das Logo der Uni Potsdam mit einem auf diese Weise generierten Code über das Internet. Die Anwendung des Ping- Pong-Protokolls ist besonders interessant für sicherheitssensible Bereiche, etwa im Bankverkehr oder für die nachrichtendienstliche Kommunikation.Für ihre Verschlüsselungsmethode bedienen sich die Potsdamer Physiker einer quantenmechanischen Besonderheit, der so genannten Verschränkung. Die individuellen Eigenschaften von verschränkten Teilchen sind nicht unabhängig voneinander, auch wenn sie viele Millionen Kilometer weit voneinander entfernt sind. PNN
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