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Landeshauptstadt: Pizza in der großen Pause

Die Comenius-Schule weihte gestern ihren selbstgebauten Lehmofen ein

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Ein kleines Häuschen steht seit ein paar Wochen auf dem Schulhof der Comenius-Schule. Ein Häuschen mit Ziegeldach und robusten Balken. Doch es dient keineswegs zur Aufbewahrung von Gartengeräten – Unter dem Ziegeldach wölbt sich ein großer Lehmofen, den die Jugendlichen der Werkklassen gebaut haben. Dieser Lehmofen wurde gestern, am 415. Geburtstag des Schul-Namensgebers Johann Amos Comenius mit einem kleinen Fest von Schülern, Eltern und Lehrern eingeweiht.

Stefan Hoheisel, Benjamin Schuder und Gloria Eutin stehen vor ihrem Ofen und schauen kritisch auf das Thermometer. „100 Grad reichen aber nicht“, meint Stefan. Doch die Zeit wird eng: In einer halben Stunde sollen das Brot und die Pizzen für die Besucher fertig sein. Doch so einen Lehmofen schaltet man nicht einfach ein und aus. Brenn- und Backraum sind beim Lehmofen eins, zuerst wird dort das Feuer entzündet, bis der Steinboden und die Lehmwand die Hitze angenommen haben. „Dann wird die Asche rausgeholt und das Brot kommt rein“, erklärt die 18-jährige Gloria.

Der Mensch, der das alles ermöglicht hat kniet währenddessen auf dem Boden und hackt Holz in kleine Späne. Man sieht ihm an, das er das nicht zum ersten Mal tut. Peter Karlstedt von der Firma LEHMart hat mit den Jugendlichen den Ofen geplant und dann gebaut. Die Schüler nennen ihn alle nur „Piet“ und begrüßen ihn mit Handschlag. Der bärtige Mann in der Zimmermannstracht erzählt, wie ihn die Arbeit mit den Förderschülern begeistert hat: „Natürlich war es eine Herausforderung, aber innerhalb kürzester Zeit waren alle eventuellen Ressentiments verschwunden“. Es sei auch Sinn der Sache gewesen, dass die Schülerinnen und Schüler selbst mit anpacken und etwas gestalten. Karlstedt hat vor allem die Pläne und die Erfahrung mitgebracht. Und zwei Tonnen Lehm. „Die mussten wir dann anrühren“, sagt Gloria und ächzt immer noch bei dem Gedanken.

Auch Schulleiterin Edith Volkmer freut sich, dass sie jetzt bei Festen und anderen Anlässen Brot und andere Leckereien in dem Ofen backen können. Oben auf der Lehm-Rundung sitzt eine Schildkröte, die die Schüler selbst getöpfert haben. „Das ist unser neues Schul-Maskottchen“, erklärt Jeanie Gliwinski, die daran mitgearbeitet hat. Wie es heißt? „Na, wir taufen es heute `Piet´!“, ruft Gloria. Frida Thurm

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