ATLAS: Placebo-Konzept
Konzepte sind wichtig, kein Bürger wünscht sich eine planlose Stadtverwaltung. Doch im Fall des Wohnkonzeptes hat es die Stadt mit der Weitsicht wohl etwas zu gut gemeint.
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Konzepte sind wichtig, kein Bürger wünscht sich eine planlose Stadtverwaltung. Doch im Fall des Wohnkonzeptes hat es die Stadt mit der Weitsicht wohl etwas zu gut gemeint. Im September 2011 wurde die Erstellung des Konzeptes beschlossen, bald drei Jahre ist das her. Der schnelle Anstieg der Mieten sei nicht für alle kompensierbar, deshalb müsse das Konzept dringlich und kurzfristig erarbeitet werden, hieß es damals in der Begründung wörtlich. Seitdem ist erstaunlich wenig passiert. 21 mehr oder weniger konkrete Empfehlungen wurden erarbeitet, von denen die Stadt die griffigsten nun wieder gestrichen hat. Übrig geblieben sind kaum mehr als Ankündigungen zu weiteren Gremien, die weitere Gesprächsrunden veranstalten sollen, um womöglich weitere Konzepte zu erarbeiten. Und bis das eigentliche Wohnkonzept vorliegt, soll noch mehr als ein Jahr vergehen. Ohne, dass all das Papier auch nur einem Mieter geholfen hat. Die Wohnungsnot in Potsdam ist angesichts der Tatsache, dass der Leerstand in der Stadt bei nahezu null Prozent liegt, nur durch Wohnungsneubau sowie mehr Sozialwohnungen zu bekämpfen. Und nicht durch ein „kurzfristiges“ Konzept, dessen Erstellung vier Jahre dauert und dass allenfalls Placebowirkung entfaltet.
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